Tourenbeschreibungen :

Aus dem Wanderbuch "Val Müstair" - Tour 11

14. Das Val Mora - Wo das Wasser in drei Richtungen fließt.

Eine herrliche Streckenwanderung führt uns vom Ofenpaß auf der Rückseite der das Münstertal nach Südwesten begrenzenden Bergkette zwischen dem Piz Daint und dem Piz Turettas. Dieses Tal heißt Val Mora. Es gehört zwar zur Schweiz, entwässert aber nach Italien, denn der Talbach, die Aua da Val Mora fließt durch eine Schlucht zunächst in Richtung Acqua del Gallo, und so in den Stausee von Livigno.
Mit dem Postauto fahren wir hinauf bis Süsom Givè auf dem Ofenpaß (Pass dal Fuorn) (2149 m) und wandern vorbei am Sendemast auf der Südostseite des Berges Il Jalet entlang. Wir steigen hinauf in den Sattel zwischen diesem und dem Piz Daint. Wenn wir oben angekommen den Zaun zu einer Weide durchschreiten haben wir den anstrengendsten Teil der Tour bereits hinter uns.
Ab jetzt ist sie nur noch lang. Den bei Davo Plattas (2289 m) abzweigenden Weg nach links hinauf zum Piz Daint ignorieren wir und wandern auf einem Fußweg mit schönem Blick auf die Ofenpaßstraße bei Buffalora und den Munt Chavagl am Hang entlang. Wir durchschreiten das Val Murtaröl, dessen Bächlein in die Ova dal Fuorn fließt und zum Engadin hin entwässert.
Bei Döss da las Plattas (2273 m), dort wo sich der Weg gabelt, halten wir uns links. Rechts führt der Weg in Richtung Buffalora. Unser Weg bringt uns auf die Ebene Jufplaun (flaches Joch). Das Häuschen, das wir nach rechts bald sehen ist ein Zollhäuschen und am Ende dieser Hochfläche trifft unser Weg mit dem von Buffalora heraufkommenden Weg zusammen.

Blick ins Val Mora
Blick ins Val Mora.

Von hier oben, übrigens der höchsten Stelle unserer Tour (2351 m) haben wir einen schönen Blick hinab über das gesamte Val Mora bis zum Ende bei Döss Radond. Wir steigen ab ins Tal. Nachdem wir einen Bach gequert haben, zweigt nach rechts der Weg nach San Giacomo di Fraéle ab. Kurz danach haben wir die Alp Mora (2084 m) erreicht.
Ab hier ist unser Wanderweg ein Alpsträßchen, das uns zuerst noch etwas fallend, dann ab dort wo der zweite Weg nach San Giacomo di Fraéle einmündet (2062 m), wieder langsam steigend vorbei unterhalb der Alp Sprella und dem Felsblock Pedra Grossa (2119 m) nach La Stretta (2184 m) und Döss Radond führt. Unterwegs fällt uns das breite geröllhaltige Bett des an sich schmalen Baches auf. Dabei kann man sich ausmalen, welche Kraft das Wasser bei der Schneeschmelze entwickelt.
Bei Döss Radond (2234 m) befindet sich die Wasserscheide, denn das Wasser der anderen Seite fließt über die Aua da Vau ins Münstertal ab.
Nun beginnt auch der Abstieg. Vorbei an der Alp Praveder (2090 m), die dem Kloster Müstair gehört, steigen wir ab zur Alp Clastras (1943 m), die ebenfalls dem Kloster gehört. Kurz unterhalb kommt von rechts auch der Abstieg vom Lai da Rims hinab. Auf dem gleichen Weg wie bei Wanderung über den Lai da Rims geht es weiter. Die weiten Kurven der Forststraße kann man auf einem Fußweg abkürzen. Bei Tschuccai (1779 m) verzweigt sich der Weg. Wir halten uns rechts und wandern auf der anderen Seite das Val Vau auf der neuen Forststraße hinab, bis wir nach einiger Zeit bei der Brücke über die Aua da Vau an die Ofenpaßstraße kommen, die uns nach rechts rasch nach Sta. Maria (1375 m) bringt.

Wanderzeit : etwa 6 1/4 Stunden (21 km).
Höhenunterschiede : Aufstieg: etwa 350 m, Abstieg: etwa 1150 m.
Höchste Stelle : Jufplaun (2351 m).
Einkehrmöglichkeiten unterwegs : keine !
Parkmöglichkeiten : Sta. Maria oder auf dem Ofenpaß.

Text: © Carsten Wasow 2002

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