Aus dem Wanderbuch "Val Müstair" - Tour 25
34. Sesvennahütte - Zum Eingang einer wilden Schlucht.
Hoch über dem oberen Vinschgau bei Mals liegt das Wandergebiet Watles. Zu erreichen ist es von Mals auf der Reschenpaßstraße in Richtung Reschen. In Höhe von
Burgeis biegt man links ab in Richtung Schlinig / Prämajur und fährt auf einer kurvenreichen Straße durch den Ort und vorbei am Kloster Marienberg. Kurz vor Schlinig
geht es rechts nach Prämajur und zur Talstation der Sesselbahn, die uns auf den Berg hinauf bringt. Von hier oben hat man einen herrlichen Überblick über den oberen
Vinschgau hin zur Ortlergruppe und zur Sesvennagruppe.
Von der Bergstation des Sessellifts gehen wir vorbei an der bewirtschafteten Plantapatsch-Hütte (2150 m) und entdecken dahinter den Wegweiser zur Sesvennahütte.
Gleich hier müssen wir aufpassen, denn der Wegweiser steht so, daß man beide Wege nehmen könnte, aber der rechte, der Pfad ist auch der richtige. Er steigt auch gleich
an, dreht bald nach rechts ab und führt am Rande einer Moräne hinauf und nach wenigen Metern durch einen Weidezaun nach links.
Blick zur Sesvennagruppe.
Unser Pfad zieht sich nun eben am Westhang des Watles entlang, führt anfangs noch durch Latschenbestände. Am Ende der hölzernen Lawinenverbauungen sehen wir kurz
unser Ziel, die Sesvennahütte. Bald wandern wir oberhalb der Baumgrenze am Hang entlang und haben schöne Blicke auf die Berge rundherum und natürlich auch hinab
ins Schliniger Tal mit unserem Rückweg. Unterwegs zweigt der Wanderweg direkt nach Schlinig ab und für uns beginnt ein kleiner Zwischenanstieg und bald kommen wir
in ein kleines Seitental, das von einem Bach durchflossen wird, den wir bei einem Bildstock queren. Hier oben ist das Quellgebiet des Bächleins, deshalb heißen die
feuchten Wiesen rechts unseres Weges auch "Möser".
Abermals steigt unser Weg an und bringt uns zu einer kleinen Steinhütte, einer Schäferhütte. Hier gehen wir nach links weiter, steigen noch etwas an und erreichen dann
die höchste Stelle unserer Tour. Nun sehen wir auch wieder die Sesvennahütte und stellen fest, daß es noch ein Stück zu laufen ist bis dorthin. Unser Weg zieht sich am
Hang entlang, nach einer Weile queren wir ein weiteres Bächlein, dann beginnt der Abstieg, der uns hinab zu einem kleinen Seelein und der zugemauerten ehemaligen
Pforzheimer Hütte bringt. Wenige Schritte dahinter befindet sich die neue Hütte, die Sesvennahütte (2258 m) in der wir uns stärken können.
Die alte Pforzheimer Hütte und dahinter die Sesvennahütte.
Die Sesvennahütte ist Ausgangspunkt von Wegen in verschiedene Richtungen. Neben dem Weg, auf dem wir gekommen sind und dem Weg nach Schlinig, den wir auf dem
Rückweg nehmen werden führen von hier aus weitere Wege über die Fuorcla Sesvenna (Furkel - 2819 m) hinüber nach S-charl (siehe auch die Wanderungen über den Pass
Costainas oder das S-charljöchl) oder aber über den Schlinigpaß und die Uinaschlucht nach Sur En im Unterengadin.
Wer vor dem Abstieg noch einen kleinen Abstecher machen möchte, dem empfehle ich auf dem Weg in Richtung Uinaschlucht noch zum Schlinigpaß (2309 m) und bis zur
Schweizer Grenze zu gehen (einfache Strecke 1/2 Stunde, Anstieg etwa 50 m). Gleich bei der Schweizer Grenze zeigt eine Tafel, was denjeingen erwartet, der durch die
Uinaschlucht weiterwandert, denn der teilweise ausgesetzte Weg wurde in die Schlucht gehauen. Wer nicht durch die Schlucht ins Engadin weiterwandern möchte, aber
doch das Tal wenigstens sehen möchte findet nach einigen Metern rechts des Weges einen Hügel, von dem man ins Tal hineinschauen kann, denn zur eigentlichen Schlucht
sind es noch eine halbe Stunde zu gehen und über 100 Meter abzusteigen, die man dann wieder hinaufsteigen muß. Die eigentliche Schlucht ist von oben nicht einzusehen,
sie liegt hinter einer Kurve.
Wir wandern also auf dem gleichen Weg wieder zurück zur Sesvennahütte.
Die alte Pforzheimer Hütte mit dem Ortler.
Für den Abstieg nach Schlinig gehen wir dann bei der alten Pforzheimer Hütte und dem Seelein geradeaus weiter auf dem breiteren Weg. Er beginnt gleich zu fallen. Eine
Weile fließt neben uns ein Bächlein, doch bald verschwindet es zwischen zwei Felsen, während unser Wanderweg nach links abdreht und den Felsriegel auf seiner östlichen
Seite umgeht. Wir haben einen schönen Blick hinab ins Schliniger Tal. Nun beginnt ein recht steiler Abstieg ins Tal und bald sehen wir den Wasserfall, über den unser
Bächlein ins Tal stürzt. Wir steigen weiter bergab und passieren auf dem bald breiteren und nun mit Autos befahrbaren Weg die Talstation der Materialseilbahn für die
Sesvennahütte und die Innere Alm (1923 m) und gelangen dann zur bewirtschafteten Schliniger Alm (Alp Plan) (1868 m).
Ein Stück unterhalb der Alm können wir wählen, denn der nach links führt der geteerte Almweg durch die Wiesen vorbei an den Kapellchen St. Sebastian und St. Anna
direkt nach Schlinig, während zunächst geradeaus, dann aber über dem Bach ebenfalls nach links abschwenkend die geschotterte Zellaua-Forststraße am Waldrand entlang
und dem Metzbach folgend ebenfalls abwärts führt. Nach etwa einer halben Stunde gehen wir links wieder über den Bach und gelangen so ebenfalls nach Schlinig (1738
m).
Hier wäre unsere Tour eigentlich zu Ende, denn wenn wir Glück haben fährt uns das Wandertaxi des Tourismusvereins Mals zurück zu unserem Auto an der Talstation
des Sesselliftes. Ansonsten müssen wir die drei Kilometer auch noch laufen. Dann gehen wir hierzu auf der Autostraße Richtung Mals bis zur Abzweigung nach Prämajur
und dort links wieder hinauf durch den Weiler zur Talstation. Es gibt auch einen Wanderweg, der hat aber den Nachteil, daß er 200 Meter ansteigt und anschließend
wieder fällt, bis wir unser Auto erreicht haben.
Wanderzeit : etwa 3 1/2 bis 4 Stunden (11 km), mit Abstecher zum Schlinigpaß etwa 1 Stunde mehr.
Höhenunterschiede : Aufsteig 220 m, Abstieg etwa 620 m.
Höchste Stelle : bei der Schäferhütte (2359 m).
Einkehrmöglichkeiten unterwegs : Plantapatschhütte, Sesvennahütte, Schliniger Alm (Alp Plan), Schlinig.
Parkmöglichkeiten : bei der Talstation des Watles - Sesselliftes.
Text: © Carsten Wasow 2003
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