Weitwanderweg Odenwald - Vogesen

 

Die Wandertage im Einzelnen

6. Tag:

Heidelberg - Wiesloch

22,5 km

Heidelberg, Rathaus - 1,1 km - Heidelberg, Schloß - 1,4 - Molkenkur - 1,8 - Königstuhl, Bergbahnhof - 3,1 - Drei Eichen - 3,7 - P. Hirschgrund - 0,7 - Verlobungseiche - 1,3 - Leimen, Prinzenbrücke - 4,1 - Nußloch, P. Weiße Hohl - 1,3 - Zementwerk - 2,5 - Altwiesloch, Baiertaler Straße - 1,5 - Wiesloch, Stadthalle (Palatin)

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UMLEGUNG IM BEREICH LEIMEN (vom Waidhaus bis zum Naturfreundehaus - neu über Emmertsgrund)
- ist hier noch nicht beschrieben !

Wir starten am Tor der von vielen Bildern bekannten "Alten Brücke" und gehen durch die Steingasse in die Stadt. Die Heilig-Geist-Kirche versperrt uns den Weg zur Hauptstraße, daher umrunden wir sie rechts und kommen zum altehrwürdigen Hotel "Ritter". Linkerhand liegt hinter dem Marktplatz das Rathaus der alten Universitätsstadt. Beim Kornmarkt biegen wir rechts ab und steigen auf den über 300 Stufen über den "Kurzen Buckel" zum Eingang in den Schloßpark. Hier geht es links zum weltberühmten Heidelberger Schloß.

      Wer den Anstieg zum Königstuhl mit einem Höhenunterschied von 450 Metern scheut, kann vom Kornmarkt mit der Bergbahn hinauf zum Königstuhl gelangen.

Heidelberg mit Schloß

      Das Schloß entstand zu Beginn des 13. Jahrhunderts als wehrhafte Burg, verschiedene Kurfürsten haben sich um den Ausbau zu einem prächtigen Residenzschloß bemüht. Besonders Ludwig V., Friedrich II., Otto Heinrich, Friedrich IV., und Friedrich V. taten sich dabei hervor.

Wir bleiben aber außerhalb und gehen beim Gasthaus "Burgfreiheit" hinter der Mauer links hinauf und dann bald wir dann rechts in den Molkenkurweg. Nach einem kleinen Parkplatz zeigt unsere Markierung der "rote Strich" nach rechts in den Friesenweg. Kurz nach der Schranke sehen wir an der steilen Sandsteinwand den Gedenkstein für den Heidelberger Maler Ernst Fries.
Wenig später überqueren wir die Bergbahn und können durch ihre Schneise ins Tal hinabschauen. Vorbei am Teufelsloch (links der ehemalige Steinbruch) steigen wir weiter bergauf. Eine Tafel erinnert an eine mittelalterliche Burg und dann kommen wir an das Gasthaus Molkenkur.

      Die Molkenkur ist der Standort der oberen Burg, die 1537 durch eine Explosion zerstört wurde. Der Name stammt daher, daß der Begründer der Gaststätte der Porzelanmaler Wagner hier Milch und Molken ausschenkte. Von der Terasse der Gaststätte hat man einen schönen Blick auf Heidelberg.

Hier gehen wir links zur nahen Bergbahnstation, halten uns dort rechts und steigen den Fußweg hinauf. Nach zwei Kehren zieht er sich eine ganze Weile am Hang hinauf, kreuzt die Himmelsleiter, einen Treppenweg, der steil und direkt zum Königstuhl hinaufführt. Kurz danch müssen wir erneut scharf rechts, kreuzen nochmals die Himmelsleiter. Kurz vor der Bergbahn müssen wir links, bis uns ein Weg unter ihr hindurchführt. Danach linkshaltend immer noch weiter bergauf. Wir kreuzen noch einen Forstweg, dann wird der Wald dichter, und unsere Markierung zeigt nach links und wir steigen die letzten Meter bis zur Bergstation der Bergbahn auf dem Königstuhl (568 m) hinauf. Beim Ausschnaufen genießen wir den schönen Blick auf Heidelberg und die Rheinebene. Zum Aussichtsturm geht es links, aber unsere rote Markierung schickt uns nach rechts.

      Von der Aussichtsterasse beim Bergbahnhof oder aber vom 27 m hohen Aussichtsturm hat man einen herrlichen Rundblick über die Rheinebene hin zum Pfälzerwald, vom Aussichtsturm auch über den Odenwald. In der Nähe befinden sich das Max-Planck.-Institut für Astronomie, die 1895 bis 97 erbaute badische Landessternwarte Königstuhl und ein Märchengarten.

Bei der Vulpiushütte halten wir uns links, gehen aber nach 100 Metern bereits rechts, queren die Straße, halten uns dabei aber zunächst links in Richtung Kohlhof, verlassen aber auch diesen Weg bald wieder, um nach rechts weiterzuwandern. Dieser Weg bringt uns bald zu einem weiteren der uns nach links rasch an der Wegspinne beim Leopoldstein abliefert. Nach links zweigt der Wanderweg zur Posseltslust und nach Bammental ab, wir aber wandern halbrechts aufeinem Fußweg weiter, der uns zur Schneiderschere bringt, die etwas versteckt in einen Felsen am Boden eingemeißelt ist.
Kurz bevor wir an die Landstraße von Heidelberg kommen passieren wir den St. Nikolaus-Bildstock aus dem Jahre 1747, gehen dann auf einem Pfad neben der Straße und kommen zur Kreuzung "Drei Eichen", wo wir sie dann überqueren. Weiter geht es nach rechts vorbei an den Resten einer alten Eiche in den Wieslocher Weg, der über den Höhenrücken verläuft. Der junge Wald ist nach dem Orkan Wibke 1990 wieder nachgewachsen.
Wir passieren die Schutzhütte "Waidhaus" und gelangen weiterhin langsam fallend zur Hirschplatthütte. Nun fällt der Weg stärker und wir kommen zu einem Rastplatz unter einer Hochspanungsleitung. Nach links fällt unser Blick in den Kraichgau. Geradeaus weiter markiert ein Grenzstein und die Grenze der Stadt Heidelberg. Der Weg dreht nach links ab und wird zuletzt recht steil. Links sehen wir die Häuser der Siedlung Lingenthaler Hof und schon kommen wir zur stark befahrenen Landstraße Leimen - Gaiberg, auf der wir für wenige Meter bleiben. Dann überqueren wir den Parkplatz nach links und bei der Grillhütte Hirschgrund geht es wieder aufwärts. Oben angekommen müssen wir nach rechts.
Hier treffen wir den mit "rotem Kreuz" markierten Franken-Hessen-Kurpfalzweg von Aschaffenburg nach Burglichtenberg bei Kusel. Nach wenigen Metern bewundern wir rechts die ca. 1720 gepflanzte Verlobungseiche.

      Sie ist etwa 30 m hoch und hat einen Stammumfang von 4,70 m. Ihre Holzmasse beträgt 25 Festmeter.

Es geht recht steil hinab, im Talgrund erneut rechts und weiter bergab. Weiter unten dreht dieser Weg nach links ab. Bei der Schranke am Wildgehege müssen wir eigentlich links. Geradeaus geht es aber zur Prinzenbrücke, die Prinz Friedrich von Pfalz-Zweibrücken 1746, nachdem sintflutartiger Regen die alte Brücke wegschwemmte, neu errichten ließ. Damals entstand auch die tiefe Schlucht. Das Naturfreundehaus lädt zu einer Rast.
Zurück an der Schranke folgen wir also unserem Wanderweg nach links, gehen wir aber nicht hinab in die Stadt Leimen, sondern in südlicher Richtung im Wald weiter und folgen weiter unserer Markierung, die nach 100 Metern nach links umschwenkt. Bald darauf verzweigt sich der Weg. Während das "rote Kreuz" geradewegs verläuft, halten wir uns links. Der Weg schlängelt sich langsam steigend am Hang. Nach etwa einer Viertelstunde kommen wir an einen Pfad, dieser fällt langsam ab. Bald haben wir dann einen ebenen Weg und gelangen nach etwa 20 Minuten an den Waldrand in Höhe von Nußloch. Allerdings gehen wir nun nicht hinunter in den Ort, denn nach einer Schranke schickt uns die Markierung unter der Stromleitung links eine Treppe hinauf. Hier haben wir einen schönen Blick in die Rheinebene bis hin zum Speyerer Dom und zum Pfälzerwald. Der Platz heißt deshalb auch Rheintalblick.
Am Rand des alten Steinbruches geht es noch etwas hinauf, dann rechts ab auf einem Forstweg wieder hinab zum Parkplatz Weiße Hohl am Ortsrand von
Nußloch.
Wir gehen nach links wenige Meter auf der Straße weiter. Beim Spiel- und Grillplatz schicken uns die Markierungen - die "gelbe Raute" begleitet uns hier - nach rechts in den abgeschrankten Baiertaler Weg. Er steigt langsam an und führt zwischen Feldern und Wiesen bis ins Steinbruchgelände.
Dort wo das Förderband des Zementwerkes unter unserem Weg hindurchführt, trennen sich die Markierungen. Die "gelbe Raute" führt geradeaus nach Baiertal, während unser "roter Strich" nach rechts zeigt. Nun durchwandern wir rekultiviertes Steinbruchgelände, das wir nach einer Kuppe überblicken können. Später können wir auch in den Kraichgau schauen. Wir kommen an eine Waldecke, gehen dort links. Dahinter befindet sich der Friedhof des Psychatrischen Landeskrankenhauses. Hier liegt übrigens auch das Mannheimer Original, der Blumenpeter (Peter Schäfer - 1875 - 1970) begraben.
Vorbei an Obstanlagen, später am Gelände des Landeskrankenhauses kommen wir nach
Altwiesloch. Wir kreuzen die Baiertaler Straße, gehen geradeaus weiter auf der "Weiherstraße" und an ihrem Ende links in die "Dielheimer Straße", doch schon nach wenigen Metern wieder rechts in die "Königswiese". An ihrem Ende halblinbks versetzt zum alten Bahndamm der Bahnlinie Wiesloch - Waldangelloch, der uns geradewegs über den Leimbach bringt. Nach 10 Minuten passieren wir den Judenfriedhof und gelangen wenig später zum Hotel Palatin, dem Kongreßzentrum der Stadt Wiesloch.

      Mit ihren 24.000 Einwohnern liegt die Stadt Wiesloch am südlichen Ausläufer des kleinen Odenwaldes und am Anfang des Kraichgauer Hügellandes. Hier endet auch die von Darmstadt kommende Bergstraße.
      Sehenswert ist der gut erhaltene Glockenturm, Bergfried der einstigen Stauferburg, heute das Polizeirevier; der Freihof ist heute ein Gasthaus; die alte Stadtmauer mit ihrem Wehrturm, den der Volksmund "Sauermilchhaffe" nennt; weiterhin die Barockkirche St. Laurentius; die mittelalterliche Pankratiuskapelle in Altwiesloch; das Heimatmuseum und ein schön angelegter Stadtkern. In der Fußgängerzone befindet sich übrigens die alte Stadtapotheke, die erste Tankstelle der Welt, denn hier kaufte Berta Benz auf ihrer ersten Autofahrt von Mannheim nach Pforzheim ihr Benzin.

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zum nächsten Wandertag.

Text: © Carsten Wasow 2002


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