Weitwanderweg Odenwald - Vogesen

 

Die Wandertage im Einzelnen

27. Tag:

Col de la Schlucht - Mittlach (bei Metzeral)

3.05 h

Col de la Schlucht - Hohneck - Lac de Schiessrothried - Lac du Fischbœdle - Mittlach, Rathaus

zurück zum vorigen Wandertag.

VORBEMERKUNG:
Der GR 5 und damit der Odenwald-Vogesen-Weg verläuft vom Col de la Schlucht zum Hohneck. Von dort führt die Zeichenkette der "roten Striche" dann eigentlich hinab nach Mittlach (529 m) bei Metzeral und aus dem Tal wieder hinauf auf den Vogesenkamm. Es ist aber eine durchaus sehr lohnende Alternative oben auf dem Kamm zu bleiben und dort bis Le Markstein durch zu wandern. Beide Routen treffen beim Col du Herrenberg wieder zusammen. Wir haben also die Wahl, entweder bleiben wir auf dem Originalweg oder nehmen wir die
Kammvariante. Letztere spart einen Wandertag und viele schweißtreibende Höhenmeter im Anstieg aus dem Tal der Fecht ein.

Wir starten am Col de la Schlucht (1139 m), dem sicher bekanntesten Vogesenpaß und wandern in südlicher Richtung. Nach ein paar Schritten nehmen wir den nach links aufsteigenden und zunehmend steiniger werdenden Pfad. Er verläuft unterhalb der modernen und nicht unbedingt zur Landschaft passenden Bergkapelle. Bald können wir vom links des Weges gelegenen Aussichtspunkt Belvedere in die Schlucht hinabschauen, die dem Paß den Namen gibt. Nach etwa einer halben Stunde hört der niedrige Buschwald auf und wir treten in eine fast parkartige Landschaft ein. Links sehen wir die Ferme-Auberge des Trois Fours und die Berghütte des französischen Alpenvereins (C.A.F.-Club Alpin Français) und dahinter das Hohneck mit seinen alpinen Nordwänden, in denen durchaus im Frühsommer noch Schneereste liegen können. Unser Wanderweg führt nun durch Gehölz und über freie Flächen oberhalb der Felsen der Martinswand vorbei, umgeht dabei den prächtigen Talkessel des Frankenthals, durch den vom Col de la Schlucht der "Blaue Strich" des GR 531 auf dem "Sentier des Roches (Felsenpfad)" verläuft und führt zum Col de Falimont, wo ein Pfad ins Frankenthal abzweigt. Nun steigen wir in etwa zehn Minuten hinauf zum Gipfel des Grand Hohneck (1363 m).

      Das Hohneck ist nach dem Grand Ballon (Großer Belchen, 1424 m) und dem benachbarten Storckenkopf (1366 m) der dritthöchste Gipfel der Vogesen. Dementsprechend großartig ist der Ausblick von hier oben. Eine noch aus deutscher Zeit stammende Orientierungstafel erläutert uns die Aussicht, die vom Donon im Norden bis zu den Berner Alpen reicht.
      Heute kaum noch vorstellbar ist, daß es vor dem ersten Weltkrieg eine elektrische Bahn gab, die vom Col de la Schlucht hier herauffuhr. Ihre Endstation war 40 Meter unterhalb des Gipfels. Der alte Vogesenführer von Curt Mündel aus dem Jahr 1911 schreibt, daß die Bahnfahrt 17 Minuten dauerte und 1,20 Francs kostete.
      Heute führt eine Stichstraße von der Route des Crêtes zum Gipfel des Hohneck hinauf.

Der "rote Strich" des GR 5 führt nun hinab ins Tal der Fecht und nach Mittlach bei Metzeral. Hier beginnt also die Variante über den Vogesenkamm (Variante par la Crête).

Bleiben wir auf dem Originalweg, dann gehen wir in östlicher Richtung abwärts. Unterwegs haben wir schöne Blicke nach Süden auf die Spitzköpfe und auf den tief unten liegenden Lac de Schiessrothried. Nach dem Col du Schaeferthal folgen wir dem am Westhang des Petit Hohneck (Kleines Hohneck oder Nächsterbühl - 1289 m) hinziehenden Weg bis kurz vor die Ferme-Auberge du Schiessroth. Hier führt dioe rote Markierung über einen Pfad mit zahlreichen Windungen durch den Wald hinab zum Lac du Schiessrothried (Schießrotriedweiher - 930 m).

      Der See ist ein Stauweiher, dessen Mauer in den Jahren 1887 - 91 erbaut wurde. Er hat eine Wasserfläche von 5,6 ha.

Wir folgen der Markierung über den Staudamm und steigen bei der Brücke über den Überlauf links abwärts anfangs an dem hübsche Wasserfälle bildenden Abfluß des Stauweihers, entlang, dann in Kehren durch den Wormsawald hinab zum Lac du Fischbœdle (790 m).

      Das Fischbödle ist ein kleiner künstlich angelegter See zur Forellenzucht, der wahrscheinlich an der Stelle eines früheren Gletschersees gefaßt wurde. Er hat eine Wasserfläche von 0,5 ha. Der in einer wilden Felsenlandschaft gelegene See ist ein er der malerischsten in den Vogesen. Auf seiner linken Seite befindet sich eine eiszeitliche Moräne.

Zunächst geht es nach links weiter abwärts auf einem Fahrweg, dann zeigt die Markierung nach rechts in einen Pfad der durch das schöne alpenartige Tal des Wormsabaches in Kehren und über zahlreiche Geröllhalden abwärts führt, bis wir den Thalweg im Wormsatal erreichen.

Hier im Tal gibt es eine Abzweigung unseres Wanderweges, die nach links dem Weg entlang des Bachs folgt und führt über Steinabruck und Altenhof direkt in den Ort Metzeral (478 m).

      Metzeral ist der Hauptort des Großen Tales der Fecht. Im ersten Weltkrieg wurde es nahezu völlig zerstört. Der Ort ist Endpunkt einer Bahnlinie von Colmar.

Der "rote Strich" des GR 5 dagegen hält sich rechts und führt hinab zu einem weg, der uns nach rechts rasch nach Mittlach (529 m) bringt Im Ort gehen wir bei der Fabrik wenige Meter nach links und dann nach rechts gelangen wir zum Rathaus und der Kirche.

      Das Dorf wurde im 18. Jahrhundert von katholischen Holzarbeitern aus Tirol gegründet.

HINWEIS: Auf der Route des Crêtes verkehrt in den Sommermonaten (etwa von Mitte Mai bis Mitte Oktober) ein Wanderbus.

nach oben

zum nächsten Wandertag.

Text: © Carsten Wasow 2002


Webmaster:
webmaster@carsten-wasow.de