Tourenbeschreibungen :

Aus dem Wanderbuch "Val Müstair" - Tour 8

9. Zurück ins Münstertal - den Ortler im Blickfeld.

Die zweite Wanderung vom Unterengadin ins Münstertal führt uns über italienisches Gebiet. Weil dort das Avignatal aber sehr lang ist und ständig bergaufführt machen wir die Wanderung einfach in umgekehrter Richtung und können dafür beim Abstieg schöne Blicke auf den Ortler genießen. Dazu gelangen wir wie bei der Wanderung über den Pass Costainas - nur eben umgekehrt - mit Bus und Bahn nach S-charl. Weil die Tour recht lang ist sollten wir morgens gleich das erste Postauto nehmen.
Von
S-charl (1810 m) starten wir Clemgia-aufwärts und folgen dem Fahrsträßchen bis Plan d´Immez (1980 m). Hier verlassen wir es nach links und steigen kurz durch einen Wald steil hinauf zur Alp Plazer (2091 m). Von der Alp geht es weiter hinauf durch immer steiniger werdendes Gelände zur Cruschetta (2296 m), das die Südtiroler Scarljöchl nennen. Hier steht ein Kreuz, das im Jahre 2002, nachdem es im Jahr zuvor von einer Lawine zerstört wurde, wieder erneuert wurde. Daneben markiert ein Grenzstein die Staatsgrenze zwischen der Schweiz und Italien. Der Platz mit seinem schönen Blick hinüber zur Ortlergruppe eignet sich als Rastplatz. Auf Schweizer Seite gibt es hier auch ein kleines Bergseelein.

Crushetta / Scarljöchl (2296 m)
Crushetta / Scarljöchl (2296 m).

Auf der italienischen Seite wandern wir - eine ganze Weile den Ortler vor Augen - wieder bergab. Unter den Steinen unseres Weges rauscht das Wasser. Nach 5 Minuten steht rechts des Weges die kleine Jöchlhütte des Alpenvereins Südtirol als Schutzhütte. Unser Wanderweg zieht unterhalb der Hütte vorbei bergab. In einer langen S-Kurve steigen wir ab zur Hütte Praviert (2128 m) bei einem Bergsee. Nun geht es ständig bergab durch das Val d´Avigna (Avignatal), das vom Valgarolabach durchflossen wird. Wir gelangen bald zur Mitteralm (2011 m) und weiter zur Mangitzer Alm (1837 m).

Im Val d`Avigna (Avignatal)
Im Val d´Avigna (Avignatal).

Ab hier wird das Alpfahrsträßchen merklich steiler und auch der Ortler, der die ganze Zeit die Szene überragt hat, taucht endgültig hinter den Bergen des Kammes um den Piz Chavalatsch ab. Wo die Stierberg-Forststraße abzweigt, wechselt das Sträßchen auf die andere Talseite. Wir aber folgen den rot-weißen Markierungen mit der Nr. "1" auf dieser Talseite über einen Fußweg geradewegs weiter abwärts. Nach einer Weile führt auch dieser Weg nach links auf die andere Talseite, doch die weiß-roten Markierungen zeigen rechtshaltend auf einen Weidezaun zu. Auf einem Felsen davor sehen wir deutlich unsere Markierung.
Hier hat man vergessen ein Tor für die Wanderer einzuplanen, also steigen wir über den Zaun, dahinter beginnt - leider - ebenfalls eine neue Forststraße. Nach einer Weile passieren wir einen hübsch gestalteten Rastplatz und kommen an den Beginn der Forststraße Cischeida, die ebenfalls nach links über den Bach führt. Ein Wegweiser schickt uns hier nach rechts. Also bleiben wir weiterhin auf der rechten Seite des Baches. Tief unten im Tal wird übrigens die Zollstelle von Müstair sichtbar.
Auf unserem Grasweg gelangen wir an eine weitere Forststraße. Sie scheint nach rechts in Richtung Schweiz zu führen, endet aber vor der Grenze - ist also für uns unbrauchbar. Also gehen wir noch weiter bergab und queren dann doch den in den letzten Jahren neu verbauten Valgarolabach. Nach links führt die Fahrstraße nach Taufers hinab, die rot-weiße Markierung zeigt abermals rechts und schickt uns zwischen dem Graben eines Waales und dem Valgarolabach wieder in den Wald. Nach wenigen Minuten erreichen wir einen weiteren Grillplatz. Hier zweigt der Wanderweg "1 A" ab, der nach rechts uns über einen Steg wieder zurück auf die rechte Talseite bringt. Oberhalb des Baches wandern wir teilweise am Waldrand entlang weiter. Dort, wo der Wanderweg "1 A" wieder hinabsteigt, um den Bach erneut zu überqueren, folgen wir nun vor der Brücke dem
Stundenweg nach rechts und gehen entlang von Hecken auf einem neu angelegten Fußweg durch die Wiesen und gelangen unbemerkt über die Grenze zurück in die Schweiz. Für den Grenzübertritt gilt das gleiche, was auch bei der Wanderung durch das Tiroler Münstertal gilt, die an gleicher Stelle die Grenze überschreitet. Wir kommen an den Fahrweg, der vom Wasserbehälter Cularai hinabführt und folgen diesem hinab bis zum Kloster von Müstair (1247 m), das wir schon vor uns sehen.

Wanderzeit : etwa 5 Stunden (16 km).
Höhenunterschiede : Aufstieg: etwa 490 m, Abstieg: etwa 1050 m.
Höchste Stelle : Cruschetta / Scarljöchl (2296 m).
Einkehrmöglichkeiten unterwegs : keine !
Wichtig : Für den Grenzübertritt sind gültige Ausweispapiere mitzuführen !

Text: © Carsten Wasow 2002

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