zurück zur Situation in und um Völkersbach
in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts.
Dem sollte Abhilfe geschaffen werden. So erklärte sich die Gemeinde Völkersbach im Jahre 1927 "mit der Errichtung einer
Kraftwagenverbindung Völkersbach - Ettlingen durch den Privatunternehmer Wendelin Vogel aus Reichenbach" einverstanden; "denn warum
soll die Gemeinde einem solchen Gesuch, das den Arbeitern Fahrgelegenheit zur besseren Erreichung ihrer Arbeitsstellen bietet, hinderlich sein
... ? Die Kreisgemeindewege werden schon mehrere Jahre täglich mit Kraftwagen und mit den schwersten Lasten befahren, und hat noch
niemand seitdem an eine Bestückung oder Verbreiterung gedacht. Nach unserem Dafürhalten könnte solche auch fernerhin ohne Unterbau
befahren werden, denn der Kraftwagen, der Menschen befördert, wird doch nie so schwer beladen sein, wie ein Wagen, der Frachten
befördert. ...."
Wenn auch Völkersbach bereits 1921 ein "erhebliches Interesse" an der Albtalbahn bekundet hatte, allerdings "ohne eine Gemeindebeteiligung
der Betriebskosten für die Albtalbahn", so galt eindeutig das Interesse an einer Busverbindung von und nach Ettlingen.
Betroffen machten allerdings indessen die hohen Auflagen, die das Badische Wasser- und Straßenbauamt den Gemeinden Spessart,
Schöllbronn und Völkersbach machte, indem es befestigte, bestückte und verbreiterte Straßen vorschrieb. Der Gesamtaufwand für die
erforderliche Instandsetzung der Landstraße lag damals bei etwa 25.000 Reichsmark. So dauerte es weitere zwei Jahre bis man sich nach zähem
Gerangel zusammengerauft und die Straße verbreitert und die nötigen Ausweichstellen geschaffen hatte.
Der Kreisvorsitzende des Kreises Baden hatte sogar Interesse an einer durchgehenden Busverbindung von Ettlingen über Völkersbach nach
Gaggenau bekundet. Doch wurde diese Idee nie verwirklicht.
Weil am weitesten abgelegen, war Völkersbach die treibende Kraft des Projekts und war deshalb auch zu größeren Zugeständnissen
insbesondere an Schöllbronn bereit, um die Situation seiner Einwohner zu verbessern. Das private Projekt wurde aufgegeben, vielmehr
bemühte man sich um die Einrichtung einer Kraftpostlinie. Auch die Oberpostdirektion hat die Einrichtung einer Kraftpostlinie, die die
Situation verbessern sollte, in Aussicht genommen, wenn die hierfür erforderlichen Bedingungen erfüllt werden. Dazu gehörte der Ausbau der
Fahrstraße und der Bau einer Wagenhalle für die Busse.

Wellblech - Bushalle aus dem Prospekt der Herstellerfirma
Der Kostenaufwand dafür betrug 15.000 RM, wofür die Gemeinde ein Darlehen zu 5 % Zins und 3 % Tilgung aufnehmen wollte. Der
Bürgerausschuß (vgl. Gemeinderat) stimmt dem mit 34 gegen zwei Stimmen zu.
weiter zur Eröffnung und zur Anfangszeit der Buslinie
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