Die Situation in und um Völkersbach
vor der Einrichtung der Kraftpostlinie

Auf einem Höhenrücken zwischen Rheintal, Murgtal und Albtal liegt in einer Höhe von etwa 400 m der Ort Völkersbach. Zwei Straßen, nämlich die Landesstraße von Ettlingen nach Gaggenau und die Kreisstraße von Malsch ins Moosalbtal kreuzen sich hier. An der Landstraße nach Ettlingen liegen auch die Orte Spessart und Schöllbronn. Etwas abseits liegt auch das Dorf Schluttenbach.
Zu Beginn der zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts wohnten knapp 900 Einwohner in Völkersbach, etwa 1100 in Schöllbronn und ungefähr 1000 in Spessart. Die meisten waren als Arbeiter in den Industrie- und Gewerbegebieten in Ettlingen oder Karlsruhe beschäftigt.
Die private Motorisierung war zu jener Zeit noch lange nicht so verbreitet, wie es heutzutage üblich ist, so daß man auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen war.
Für die Einwohner von Völkersbach, wie auch der anderen Orte, bedeutete dies, daß man in aller Hergottsfrühe aufbrechen mußte, um sich zu Fuß zur Arbeitsstätte oder zur Bahn aufzumachen. Die nächste Station der Albtalbahn war Spielberg-Schöllbronn (heute Fischweier), das von Völkersbach etwa 5 km, von Schöllbronn immerhin noch 3,5 km entfernt ist. Die Entfernung auf der Landstraße von Völkersbach nach Ettlingen beträgt etwa 10 km, von Schöllbronn knapp 7 und von Spessart etwa 5 km.

Landidyll in Völkersbach

Die hohen körperlichen Anstrengungen des beschwerlichen Arbeitsweges hatten natürlich auch Auswirkungen auf die Gesundheit der Arbeiter, was der immer ziemlich hohe Krankenstand seinerzeit bestätigte. Nicht selten bezogen bereits 25-jährige Invalidenrente.
Andererseits wurden im gesamten Deutschen Reich nach und nach die nicht von Eisenbahnen bedienten Ortschaften durch Omnibusse der Reichspost bedient. Die erste solche Linie in Deutschland verkehrte 1905 in Bayern.

weiter zur Vorgeschichte, wie es zur Einrichtung der
Kraftpostlinie von Ettlingen nach Völkersbach kam.


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