BNN-Wandertips - Schwarzwald: Tief unten fließt der wilde Bach

BNN-Wandertips

 

Streckenwanderung im südlichen Schwarzwald
Tief unten fließt der wilde Bach

Blumberg / Stühlingen. Unterhalb der Gemeinde Lenzkirch gräbt sich ein Flüßchen zusehends in eine tiefe wildromantische Schlucht ein. Weil es dort schon recht wild ist, trägt es den Namen Wutach und die gleichnamige Schlucht ist bei Wanderern wohl bekannt. Man kann sie in zwei Teilen bis zur Wutachmühle durchwandern. Interessant ist aber auch der sicher weniger bekannte dritte Teil unterhalb der Wutachmühle, den wir mit der heutigen Tour besuchen wollen.

Dazu starten wir an der Wutachmühle und wandern mit der "rot / weißen Raute auf gelbem Grund" des Querweges Freiburg - Bodensee zunächst ein Stück auf der Fahrstraße in Richtung Ewattingen. Doch schon nach wenigen Metern schickt uns die Markierung links in den "Unteren Maushaldenweg". In einiger Entfernung hören wir den Bach rauschen. Der anfangs gute Weg wird bald zum Pfad und fällt bald bis zur Wutach ab, doch kurz bevor wir sie erreichen, geht es wieder bergauf. Oben schickt uns das Zeichen nach links in eine Forststraße, der wir über eine Lichtung bald wieder bergab folgen und wandern dann bequem durch den Talgrund zu einem Teerweg, dem wir - unterhalb von Überachen - geradeaus weiter folgen. Nach fünf Minuten gehen wir nicht über die Brücke sondern wenige Meter nach rechts versetzt weiter. Auf der anderen Seite der Wutach liegt Aselfingen. In diesem Wegstück fließt die Wutach recht gemächlich dahin. Wir bleiben auf dem Teerweg und gehen kurz durch Wald. Vor uns baut sich der Buchberg auf, der bereits ein Teil des Randens ist. Davor liegt Achdorf, wo die Wutach ihre Richtung ändern wird und nach Süden fließt.

Wo unser Weg endet halten wir uns links, passieren einen Wohnmobil-Parkplatz und gehen danach links über die Brücke. Auf der anderen Seite der Wutach haben wir den Ort Achdorf erreicht und halten uns rechts. So gelangen wir rasch zur "Blumberger Straße". Hier finden wir unser neues Wanderzeichen, die "schwarz-rote Raute auf weißem Grund" des Ostweges, die uns nun bis zum Schluß führen wird. Wir gehen rechts über einen Bach. Am Ortsendeschild zeigt unsere Markierung in die Kreisstraße in Richtung Fützen. Ihr werden wir zunächst für etwa 2 km folgen. Das kaum befahrene Sträßchen heißt wegen der vielen Unebenheiten und Kuppen bei der Bevölkerung "Wellblechweg". Nach etwa 10 Minuten beginnt das Naturschutzgebiet "Wutachflühen", der unterste Teil der Wutachschlucht. Doch zunächst bleiben wir noch auf dem Sträßchen, das eher ansteigt, während sich die Wutach immer tiefer eingräbt. Wald und Wiesenstücke wechseln sich ab. Es beginnt ein längerer kurz unterbrochener Anstieg. Bei Straßenkilometer 2,0 führt kurz vor einer rechts stehenden Bank nach rechts der "Untere Flühenweg" - markiert mit einer schwarzen Dampflok auf grüner Tafel - in die Schlucht. Diesen Weg sollten alle die wählen, die nicht schwindelfrei sind. Auch bei feuchter Witterung ist er ratsam. Der markierte Ostweg bleibt noch ein kurzes Stück auf der Straße, dann schickt uns auch diese Markierung nach rechts. Eine Tafel warnt, daß der Wanderweg nicht ungefährlich ist und gutes Schuhwerk und geübte Wanderer voraussetzt.

Dieses Schild ist gelinde gesagt eine Untertreibung, denn was danach folgt, stellt manch alpine Wege in den Schatten: Zu Beginn zwei morsche Holzstege, die aber gut umgangen werden können, und dann ein steiler Abhang durch den ein teilweise ausgesetzter und ungesicherter Pfad führt geben rasch einen Eindruck davon.

Wanderweg durch die Wutachflühen

Für trittsichere und schwindelfreie Wanderer ist der Weg bei trockener Witterung jedoch ein eindrucksvolles Erlebnis. Im Sackpfeiferdobel stürzt ein Bach eine etwa 20 Meter hohe Felswand hinab. Nach einigen Minuten kommt von links der Pfad vom Parkplatz "Wutachflühen" hinzu, dann passieren wir den Sturzdobel, wo abermals ein Bach über den Fels hinabstürzt. Danach kommt von rechts der Wanderweg von Fützen hinzu. Nun passieren wir den Lunzifelsen - einen Felsturm. Der Weg wird etwas besser, ist aber immer noch hochalpin - nur mit Bäumen.

Nach einer guten Stunde erreichen wir unterhalb der Gleise der "Sauschwänzlebahn" das Ende unseres Pfades, gehen wenige Meter nach rechts und kommen zur 1890 erbauten Wutachbrücke der heute als Museumsbahn benutzten ehemaligen "Kanonenbahn", die gebaut wurde, damit Züge mit bewaffneten Soldaten auf dem Weg von Basel nach Singen das Schweizer Gebiet, durch das die Hochrheinbahn fährt umfahren konnten.

Hierher führt auch der bequemere "untere Flühenweg". Wir gehen zunächst auf einem Pfad zu einem Eisensteg, der uns auf die andere Seite der Wutach bringt. Dahinter schickt uns der Ostweg zunächst im Zickzack bergauf, dann unter der Bahn hindurch und linkshaltend dem Wegweiser in Richtung Grimmelshofen folgend weiter. Nach fünf Minuten gelangen wir linkshaltend wieder an das Ufer der Wutach, queren auf einem Steg den Weilergraben und erreichen bald darauf den Bahnhof Lausheim-Blumegg.

Hier gehen wir rechts über das Gleis und wandern hinter dem Gasthaus nach links in den Wald. Der Weg steigt wieder an, dreht bald nach rechts ab und bringt uns zu einem Platz im Wald, wo sich drei Wege treffen. Hier schickt uns die Markierung nach links und bald beginnt ein Pfad am Hang. Den Abzweig des "roten Rings" nach links (Grimmelshofen) ignorieren wir und wandern weiter am Hang. Bei einem neuen Wasserreservoir kreuzen wir einen Teerweg und bleiben auf unserer Höhe, nur ist der Weg nun breiter. Nach 10 Minuten nehmen wir den Fußweg nach links, der später wieder in einen Waldweg einmündet. Nun fällt unser Weg langsam, wendet sich nach einer Weile nach links um, dann schickt uns die Markierung scharf nach rechts. Nach wenigen Minuten hindert ein Elektrozaun am Weitergehen, dort führt ein Fußweg rasch zum Bahnhof "Weizen" der Museumsbahn.

Der Ostweg führt in einer knappen Stunde noch nach Stühlingen. Die Busse der SBG halten an der B 314 bzw. an der B 315 bei der Firma Sto.

 

Wanderung :

Von der Wutachmühle über Achdorf und die Wutachflühen nach Weizen.

Wanderzeit :

etwa 4 Stunden (16 km), nach Stühlingen zusätzlich etwa 1 Stunde (4 km).

gesamter Höhenanstieg :

etwa 150 Meter.

Anmerkung :

Der Pfad durch die Wutachflühen ist insbesondere bei feuchter Witterung recht gefährlich. Wanderer, die Höhenangst haben, sollten ihn ebenfalls meiden.
Im Text ist eine Alternative vorgeschlagen.

Einkehrmöglichkeiten :

Achdorf, Grimmelshofen, Weizen.

Kartenmaterial :

"F-509 Waldshut-Tiengen - Schluchsee", Wanderkarte 1 : 50.000 des Landesvermessungsamtes Baden-Württemberg.

Sehenswürdigkeiten :

Wutachflühen, Brücke der Sauschwänzlebahn.

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln :

Von Freiburg mit der Bundesbahn bis Löffingen. Von dort fährt in den Sommermonaten am Wochenende der Wanderbus Wutachschlucht bis zur Wutachmühle. Rückfahrt von Weizen oder Stühlingen mit dem Bus nach Donaueschingen oder Waldshut.

Fahrkarten :

Für die Wanderung eignet sich das "Baden-Württemberg-Ticket".

Anreise mit dem Auto :

Die Anreise mit dem Auto ist unzweckmäßig, weil Ausgangs- und Endpunkt am Wochenende mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht bzw. nur sehr umständlich verbunden sind.
Karlsruhe - A 5 - Freiburg - B 31 - Titisee - Döggingen, dort abbiegen in Richtung Mundelfingen und Wutachschlucht. Parkmöglichkeiten bei der Wutachmühle

Informationen :

SBG-Südbadenbus, Verkaufsbüro St. Blasien, Tel.: (07672) 48 18 90 (für die Busse).
Tourist Info, D-78176 Blumberg, Tel.: (07702) 51 - 203
Ferienregion Wutachschlucht.

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Die deutschen Landesvermessungsämter haben auf Grundlage der Topographischen Karte 1 : 50.000 eine Serie von 14
CD-ROMs herausgegeben. Zu diesen CD-ROMs können Sie sich hier ein Overlay mit dem genauen Verlauf des Wandervorschlages für Ihren privaten Gebrauch und zu Ihrer Tourenplanung herunterladen.

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Dieser Wandertip ist am 21. August 2003 erschienen.


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