Aus dem Wanderbuch "Wandern rund um Karlsruhe - Band 2" - Tour 25
Seewald. Mit unserer heutigen Wanderung lernen wir die Wälder auf den Höhen östlich der Murg kennen. Starten wollen wir aber an der Quelle eines anderen
Schwarzwaldflusses, nämlich der Nagold. Dazu bringt uns der Bus der Linie 7780 von Wildbad nach Urnagold.
Von der Haltestelle gehen wir hinüber zur kleinen Johanneskirche und zum Gasthaus Hirsch, wo wir dem Wegweiser nach links in Richtung Nagoldursprung folgen.
Am Waldrand zunächst einige Meter nach links, dann schickt uns die Markierung zu einer kleinen Anlage mit einem Wasserbehälter. Hier faßte bereits 1888 die
Gemeinde Besenfeld die Quelle der Nagold für ihre Wasserversorgung. Wir kommen an die Straßenkreuzung und überqueren die B 294 um geradewegs in den Wald zu
gehen, nun leitet uns eine "gelbe Raute". Die eigentliche Quelle der Nagold befindet sich hier wenige Meter rechts auf einer feuchten Lichtung. Anfangs langsam, später
etwas kräftiger steigend passieren wir die Charlottenhütte, wo wir unserer Markierung geradewegs weiter über eine Kuppe folgen, beim nächsten Wegweiser weiterhin
geradeaus, nehmen wir beim Wegweiser "Spielbergweg", leicht rechts den mittleren der drei Wege und steigen nochmals ein bißchen an. Irgendwann dreht unsere
Forststraße nach links ab und bringt uns wenige Minuten später auf die alte Kohlplatte, an die uns ein alter Kohlenmeiler erinnern soll. Rechts des Weges weisen Schilder
auf die Mauerreste des zu Beginn des 18. Jahrhunderts hier stehenden oberen Neuhaus hin, um das sich einige Räubergeschichten rankten. Es soll den Dichter Wilhelm
Hauff zu seiner Geschichte "Das Wirtshaus im Spessart" angeregt haben. Mit Rücksicht auf seine Schwarzwälder Verwandtschaft verlegte er die Handlung in das weit
entfernte bayerische Mittelgebirge, das ebensolche unendlichen Wälder hat.
Kurz danach bringt uns eine "blaue Raute" zur Forstrat-Ebert-Hütte. Von hier folgen wir nach rechts der alten Weinstraße, dem Höhenweg von Besenfeld nach
Kaltenbronn und damit dem Mittelweg des Schwarzwaldvereins. Nach etwa 10 Minuten - kurz nach der Einmündung eines Forstweges - sehen wir links den ersten
Grenzstein, denn für einige Zeit ist unser Weg die ehemalige badisch-württembergische Grenze. Links können wir durch eine Baumlücke hinüber zur Hornisgrinde mit
ihren Türmen schauen und kurz vor einer Schranke führt ein Pfad nach rechts zu den 400 m entfernten "Römergräbern", das sind 35 Sandsteinblöcke, die Teile einer
Felsbank sind.
Wir aber bleiben auf der Forststraße und erreichen wenige Minuten später nach einem Anstieg die "Kaltenbachhöhe". Kurz danach haben wir bei einem Hochsitz den
höchsten Punkt unserer heutigen Wanderung erreicht und schon bald darauf taucht das Blockhaus Schramberg vor uns auf. Hier verlassen wir den Mittelweg und folgen
einer "gelben Raute" nach links vorbei an einer Jagdhütte mit Blick auf unser Ziel Forbach im Murgtal nun steil hinab. Bald nachdem wir einen Forstweg gekreuzt haben,
erreichen wir St. Anton, ein einsam auf einer Lichtung gelegenes Forsthaus.
Der Weiterweg ins Tal geht links um die Holzhütte herum und dahinter mit einer "blauen Raute" wieder in den Wald. Es ist weiter steil, aber der Weg angenehmer als
zuvor. Wir kreuzen einen Bach und schwenken später beim Fridolin-Kramer-Stein links um, queren die Forststraße und gehen weiter bergab. Längst nicht mehr so steil
wie zuvor zieht unser Weg am Hang entlang und bietet durch eine Baumlücke einen Blick zu den Hornfelsen auf der anderen Talseite hinüber. Drei abzweigende
Hangwege ignorieren wir und kommen, zuletzt wieder steiler, auf einen Teerweg, dem wir rechts aus dem Wald heraus folgen wollen. Unten rauscht der Sasbach, den
wir gleich bei einem Angelteich überqueren um auf der anderen Talseite dem Teersträßchen weiter talwärts zu folgen. Den Hof Sasbach lassen wir links liegen und
bleiben auf dem Sträßchen, doch wo es wieder in den Wald führt, zeigt unsere Markierung rechts in einen Fußweg, der sich wieder etwas ansteigend durch die Felsen
schlängelt. Tief unter uns fließt die Murg, wir schauen auf die Eisenbahnbrücke und halten uns bald darauf bei einer Verzweigung rechts um hinauf zu einer Bank zu
gelangen. Unter uns entdecken wir die Bauten des Kraftwerks und wandern nun durch Obstbäume auf dem Hangweg mit schönen Blicken auf unser Ziel Forbach mit der
zweitürmigen Kirche und den beiden Brücken zu. Später bringt uns ein Teerweg an die Bahn, wir überqueren sie und gehen dann entlang der Gleise bis zum Bahnhof.
Unterhalb sehen wir die Holzbrücke, das Wahrzeichen des Murgtalortes und haben das Ziel unserer Wanderung erreicht.
Wanderung : |
Von Urnagold über das ehemalige Neuhaus zum Blockhaus Schramberg und weiter über St. Anton hinunter ins
Murgtal nach Forbach. |
Wanderzeit : |
etwa 4 Stunden (15 km). |
gesamter Höhenanstieg : |
etwa 100 m, dafür steiler Abstieg vom Schramberg (900 m) nach Forbach (300 m). |
Einkehrmöglichkeiten : |
Urnagold, Forbach, unterwegs keine. |
Kartenmaterial : |
Freizeitkarte 1 : 50.000 Blatt F 502 "Pforzheim", oder Wanderkarte 1 : 35.000 Blatt "Oberes Enztal", herausgegeben
vom Landesvermessungsamt Baden-Württemberg und vom Schwarzwaldverein. |
Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln : |
Mit der S-Bahn bis Wildbad (S 6), dort umsteigen in den Bus Linie 7780 bis Urnagold, Rückfahrt von Forbach mit
der Murgtalbahn (S 41). |
Fahrkarten : |
Für die Wanderung eignet sich die "Regio-X-Karte" des KVV. |
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