BNN-Wandertips - Schwarzwald: Wo früher Wein gepanscht wurde

BNN-Wandertips

 

Rundwanderung zwischen Alb und Pfinz
Wo man früher Wein panschte

Marxzell. In früherer Zeit gehörte ein großer Teil der Gemeinden in der Umgebung dem Kloster Frauenalb. Sie waren verpflichtet, dem Kloster den "Zehnten" als Steuer abzuliefern. So auch die Weinbau-Gemeinde Ersingen im heutigen Enzkreis. Die Weinbauern brachten alljährlich pflichtgemäß ihren Zehnten an Wein ins Kloster. Auf ihrem Weg von Ersingen nach Frauenalb stärkten sich die Fuhrleute oft mit dem Wein, den sie abliefern sollten. Die Fehlmenge glichen sie unterwegs an einer Quelle mit naturreinem Quellwasser aus. Eines Tages kam beim Auffüllen der Fässer eine Maus in ein Faß. Das Treiben der Weinbauern wurde entdeckt und seither heißt diese Quelle "Weinbrünnele".

Bis zur Umsetzung des neuen Wegekonzeptes im Schwarzwald war die heutige Wanderung als Hans-Haarmann-Weges mit einem "gelben Punkt" markiert. Heute existiert diese Markierung zwar nicht mehr, doch ist die schöne Wanderung, die in einem großen Bogen rund um den Ortsteil Pfaffenrot herum führt, natürlich weiterhin möglich.

Wir gehen über den Parkplatz zur Ampel, queren die Albtalstraße und steigen ein paar Stufen hinauf. Oben zeigt die Markierung nach links. Doch gehen wir nicht zur Albtalstraße zurück, sondern halten uns rechts und wandern auf dem geteerten Radweg in den Wald. Gut eine Viertelstunde marschieren wir so oberhalb der Albtalstraße, bis wir beim Gertrudenhof die Straße nach Pfaffenrot kreuzen. Drüben bleiben wir zunächst noch auf dem Radweg, gehen aber nach Überqueren des Baches bei der Wegkreuzung geradeaus auf dem rechten der beiden Wege weiter. Geschottert steigt er an und schwenkt bald aus dem Albtal heraus. Der Weg wird flacher und nach einer Weile schickt uns die gelbe Markierung nach links eine Schneise steil hinab und bei einem einsam gelegenen Häuschen geradewegs über die Diebswiesen. Drüben auf der anderen Talseite gehen wir dann rechts auf einem geteerten Weg weiter. Die Markierung ist hier etwas spärlich, doch kann man den Teerweg nicht verfehlen. Vorbei an einer Schutzhütte verlassen wir kurz vor dem oberen Ende der Diebswiesen mit unserem guten - nun aber nur noch geschotterten - Weg das Tal linkshaltend und gehen weiter bergauf. Aber schon bei der nächsten Kreuzung zeigen die "gelben Rauten" nach rechts in den Klammweg. Irgendwann kommt von links die "blaue Raute" des Zugangsweges vom Turmberg hinzu und bald taucht links eine Hütte auf. Früher führte die Markierung hin zur Hütte am Rastplatz Jakobsbrunnen, doch ist der frühere Weg weiter durch den Wald seit Orkan Lothar nicht mehr begehbar.

Also wandern wir - falls wir nicht bei der Hütte rasten wollen - auf unserem Weg langsam weiter bergauf, schwenken später nach links um zum Waldparkplatz am Schützenhaus am oberen Rand von Ittersbach. Hier hat man eine schöne Aussicht auf die Gegend um das Quellgebiet der Pfinz und auf die dahinterliegenden Höhen des nördlichen Schwarzwaldes.

Die "blaue Raute" führt geradewegs in den Ort, wir aber wandern nach rechts auf der Straße vorbei am Sportplatz weiter. An der Waldecke nach der Kurve führt der Wanderweg rechts. Hier steht die "Große Eiche", einst ein prächtiges Naturdenkmal, das aber nach einem Blitzeinschlag vor einigen Jahren am absterben ist.

Wir wandern am Waldsaum entlang, queren ein Bächlein und folgen nach 100 Metern bei der Wegkreuzung unseren "gelben Rauten" nach links. Rechts des Weges sehen wir nach wenigen Metern einen Gedenkstein für einen Pfaffenroter, der im Jahre 1806 von einem Baum erschlagen wurde. Unser Forstweg kreuzt bald die Straße von Ittersbach nach Pfaffenrot und nach einiger Zeit in der Nähe des Pfaffenroter Gewerbegebietes auch den "Zeller Weg", die Straße von Langenalb, das wir links sehen können.

Auf der anderen Straßenseite wird der Weg etwas schlechter und wenig später zeigt die Markierung eigentlich nach links, um nach wenigen Metern rechts in einen breiten Holzabfuhrweg einzuschwenken. Wir aber gehen geradeaus weiter, denn so kommen wir in wenigen Minuten zu einer Grillhütte. Wenige Meter unterhalb befindet sich das Weinbrünnele.

Vom Brunnen gehen wir auf kaum erkennbarem Pfad links des Bächleins und gelangen so nach 50 Metern an den Holzabfuhrweg, auf dem unsere Markierung verläuft. Wir gehen nach rechts und bleiben nun unbeirrbar auf diesem Weg, kreuzen das Sträßchen von Pfaffenrot ins Holzbachtal und gehen immer weiter. Links unterhalb schauen wir ins Holzbachtal und rechts oberhalb unseres Weges entdecken wir zwischen den Bäumen die Häuser von Pfaffenrot. Der Weg erreicht später wieder die Bebauung von Marxzell und immer geradeaus gehen wir bis zur Albtalklinik. Dort kreuzen wir die Pfaffenroter Straße und halten uns links in die "Poststraße", kommen aber schon nach wenigen Schritten wieder an das Treppchen, über das wir nach links zur Ampel über die Albtalstraße und zum Bahnhof der Albtalbahn kommen.

 

Wanderung :

Von Marxzell über die Diebswiesen, Jakobsbrunnen, Ittersbach und das Weinbrünnele wieder nach Marxzell.

Wanderzeit :

etwa 3 1/2 Stunden (13 km).

Wegmarkierung :

Die frühere durchgehende Markierung des Hans-Haarmann-Weges, ein "gelber Punkt" existiert nicht mehr und wurde durch das neue Schwarzwaldvereins-Wegesystem ersetzt.

gesamter Höhenanstieg :

etwa 200 Meter.

Einkehrmöglichkeiten :

Marxzell, Ittersbach.

Kartenmaterial :

Freizeitkarte 1 : 50.000 Blatt F 501 "Baden-Baden" oder F 502 "Pforzheim", beide herausgegeben vom Landesvermessungsamt Baden-Württemberg und vom Schwarzwaldverein.

Sehenswürdigkeiten :

Weinbrünnele.

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln :

Mit der Albtalbahn (S 1) bis Marxzell.

Fahrkarten :

Für die Wanderung eignet sich die "Regio-Karte" des KVV.

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Die deutschen Landesvermessungsämter haben auf Grundlage der Topographischen Karte 1 : 50.000 eine Serie von 14
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Dieser Wandertip ist am 05. April 2001 erschienen.


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