BNN-Wandertips - Schwarzwald: Zu einer alten Linde

BNN-Wandertips

 

Rundwanderung über den Kreuzelberg
Zur Linde am Dorfbrunnen

Ettlingen-Schluttenbach. Seinen 650. Geburtstag konnte im Jahre 1996 der kleinste der Stadtteile von Ettlingen feiern. Auch eine über 1000 Jahre alte Linde steht mitten im Dorf. Beide wollen wir mit der heutigen Wanderung besuchen.

Von der Straßenbahnhaltestelle "Ettlingen - Albgaubad" gehen wir zunächst auf der Schöllbronner Straße stadtauswärts bis zum Waldrand, dort entdecken wir rechts die "blaue Raute" des Westweg-Zubringers von Karlsruhe. Ihr folgen wir nach rechts, aber nicht die Schöllbronner Steig hinauf, sondern rechtshaltend hinter dem Gelände des Augustinusheimes entlang. Beim hinteren Eingang zum Heimgelände zeigt die Raute nach links hinauf. Erstmals sehen wir das Wegzeichen, das uns heute leiten wird, der "rote Strich" des Rundweges Ettlingen - Schluttenbach - Ettlingen. Sofort beginnt ein kräftiger Anstieg.

Früher stand hier hoher Buchenwald, doch haben die Orkane im Frühjahr 1990 ganze Arbeit geleistet und alle Bäume umgeworfen. Erst langsam wächst neues Grün, dafür hat man aber einen schönen Blick auf die Rheinebene bis hin zum Pfälzerwald. An der nächsten Kreuzung - wir haben inzwischen 100 Höhenmeter überwunden - teilen sich die Wanderwege, die "blaue Raute" führt nach links, unser Weg führt nach rechts und geht - welche Schikane - wieder bergab. Doch nur kurz, denn bei der nächsten Möglichkeit - wieder im Hochwald - zeigen die Markierungen nach links und es geht zunächst ganz langsam und vorbei an einer Steinbank, später aber dann doch wieder kräftiger bergauf.

Oben angekommen, halten wir uns halbrechts. Unser nun guter Forstweg ist praktisch eben. Er führt uns fast über die Höhe des Vorderen zum hinteren Kreuzelberg. Nach einer längeren Linkskurve bemerken wir links des Weges eine Quelle, den Pfaffenbrunnen. Nach 300 Metern kommt von links die "blaue Raute" wieder hinzu. Hier sollten wir einen kleinen Abstecher einbauen, um nach 5 Minuten an der deutlich sichtbaren Schanze der Ettlinger Linien zu stehen.

Sie wurde 1707 während des spanischen Erbfolgekrieges (1701 - 14) durch Kurfürst Ernst Georg von Hannover, dem späteren König von England als Abwehrstellung gegen die Franzosen errichtet. Im Polnischen Erbfolgekrieg (1733 - 38) wurde sie durch Prinz Eugen erneuert und verstärkt Am 4. Mai 1734 wurde die von Rhein bis Dobel / Eyachmühle reichende Stellung bei der Spessarter Redoute (Schanze) während eines nächtlichen Gewittersturmes allerdings von den Franzosen durchbrochen.

Zurück zum Wanderweg und mit "blauer Raute" weiter in Richtung Waldrand. Dann aber nicht nach Spessart sondern zum Waldsaum, an dem wir dann rechts entlang durch eine Senke weiterwandern. Links sehen wir den Wasserbehälter bei Schöllbronn.

Wo der geschotterte Weg nach links abknickt sehen wir unterhalb den Ort Schluttenbach mit dem Rathaus und der kleinen Kirche liegen, dahinter haben wir ein Panorama bis zum Mahlberg und den Bergen hinter Bad Herrenalb. Nun gelangen wir auf einem Grasweg, weiterhin am Waldrand entlang rasch zur Straße. Wir überqueren sie aber nicht, sondern gehen auf dem neuen parallel verlaufenden Radweg nach links, kreuzen die Straße nach Schöllbronn und erreichen bei der Bushaltestelle am Rathaus den Ort Schluttenbach, der im Jahre 1346 erstmals erwähnt wurde. Auf der Langen Straße gehen wir weiter. Links liegt der Dorfbrunnen und dahinter die alte Linde, die - so besagt es die Tafel - im Jahre 937 gepflanzt wurde. Nun nur noch mit "gelber Raute" markiert geht es kurz bergauf, dann bei einem Kreisel mit einem Kreuz rechts in die Feldstraße. Am Ortsende vorbei an einem Marienbild und auf dem Betonweg durch Felder und Streuobstwiesen zum Waldrand. Nach rechts haben wir einen schönen Blick auf den Kirchturm und die oberen Häuser von Schöllbronn und auf den Schwarzwaldrand im Bereich der Schwanner Warte. Nun in den Wald. Anfangs führt der Schotterweg fast eben durch hohe Buchenbestände. Dann beginnt er stärker zu fallen.

Zwischen den Bäumen hindurch sehen wir in der Rheinebene Karlsruhe und sogar das Kernkraftwerk Phillipsburg liegen. Am Ende des Weges müssen wir nach rechts bergab. Bei der ersten Kreuzung geradeaus, bei der zweiten dann aber links führt der Wanderweg weiter abwärts. Das Rauschen des Verkehrs kündet von der Nähe der Straße im Beierbachtal. In zwei Schleifen geht es weiter abwärts, dann aber geradeaus - kurz flach - und in langem Linksbogen weiter. Am Ende des Weges sehen wir rechts unten ein Haus, darauf gehen wir zu. Weiter rechtshaltend nun auch mit der "blauen Raute" des Saumweges markiert, kommen wir rasch zur Straße, überqueren sie und gleich danach den Beierbach. Bei einer Bank halten uns - obwohl nur ein blaues Zeichen zu sehen ist - rechts. Bald kommen wir an den Waldrand. Weil wir noch ein Stück oberhalb der Rheinebene sind, haben wir einen schönen Blick bis hin zu Pfälzerwald und Nordvogesen. Wir halten uns nach einer alten Buche und einer Schranke und später beim Haus Nr. 5 ebenso rechts. Erst im Wald, dann am Waldsaum taucht bald unvermittelt die Silhouette von Ettlingen mit Schloß- und Kirchturm der Herz-Jesu-Kirche auf. Hier verlassen wir dann unseren Wanderweg und gehen nach links hinab aus dem Wald heraus und vorbei am Stadtheim der Naturfreunde und dem Horbachpark durch die Wilhelmstraße zum Stadtbahnhof in Ettlingen. Von dort kann man mit der Albtalbahn nach Karlsruhe zurückfahren. Aber auch ein Bummel durch die schön sanierte Altstadt ist durchaus lohnend.

 

Wanderung :

Von Ettlingen über den Kreuzelberg und die Ettlinger Linie nach Schluttenbach und über den Saumweg zurück nach Ettlingen.

Wanderzeit :

etwa 2 1/2 Stunden (10 km).

Wegmarkierung :

Die frühere durchgehende Markierung des Rundweges Ettlingen - Schluttenbach - Ettlingen, ein "roter Strich" existiert nicht mehr und wurde durch das neue Schwarzwaldvereins-Wegesystem ersetzt.

gesamter Höhenanstieg :

etwa 300 Meter.

Einkehrmöglichkeiten :

Schluttenbach, Ettlingen.

Kartenmaterial :

Freizeitkarte 1 : 50.000 Blatt F 501 "Baden-Baden", herausgegeben vom Landesvermessungsamt Baden-Württemberg und vom Schwarzwaldverein.

Sehenswürdigkeiten :

Ettlinger Linie, alte Linde in Schluttenbach.

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln :

Mit der Straßenbahn Linie S 1/ S 11 bis Haltestelle "Ettlingen, Albgaubad".

Fahrkarten :

Für die Wanderung reicht von Karlsruhe aus sich die City-Karte des KVV.

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Die deutschen Landesvermessungsämter haben auf Grundlage der Topographischen Karte 1 : 50.000 eine Serie von 14
CD-ROMs herausgegeben. Zu diesen CD-ROMs können Sie sich hier ein Overlay mit dem genauen Verlauf des Wandervorschlages für Ihren privaten Gebrauch und zu Ihrer Tourenplanung herunterladen.

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Dieser Wandertip ist am 21. September 2000 erschienen.


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