BNN-Radwandertips: Auf der Spur des alten Zuges

BNN-Radwandertips

 

Radtour auf der Wanderbahn
Wo der Odenwaldexpreß dampfte

Mudau. Fast Siebzig Jahre lang dampfte der Odenwald-Expreß auf seiner schmalen Spur von einem Meter Breite von Mosbach hinauf in den Hohen Odenwald nach Mudau und mußte dazu auf einer Strecke von 28 km einen Höhenunterschied von 300 m überwinden. Das Bähnchen benötigte dafür etwa 90 Minuten. Nach der Stillegung im Jahre 1973 kam der Gedanke auf, die Trasse als Wander- und Radweg zu benutzen. 1980 konnte dann die Wanderbahn ihrer Bestimmung übergeben werden.

Um den Höhenunterschied nicht bergauf überwältigen zu müssen, fahren wir mit dem Zug über Seckach bis nach Buchen, denn dies ist der nächste Bahnhof zu Mudau. Vom Bahnhof schauen wir zunächst in die Altstadt, die wir dann auf der Westseite durch ein schönes Tor wieder verlassen. Für den Weg nach Mudau gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder benutzen wir das kleine Landsträßchen, das über Unterneudorf und Rumpfen direkt nach Mudau führt, aber mehrere Anstiege aufweist. Die etwas flachere Strecke führt über das Rüdt´sche Eck bei Oberneudorf. Dazu fahren wir nach dem Stadttor links zur Sparkasse und finden dort das Wanderzeichen "blaues Dreieck". Es führt gleich rechts, dann links hinauf in ein Neubaugebiet. Dort schicken uns die Markierungen in den Limbacher Weg. Durch kurze Waldstücke steigt der Weg noch zweimal an und führt dann auf dem Höhenrücken mit einem herrlichen Weitblick ins Bauland und zum Odenwald bis zum Rüdt´schen Eck, einem Parkplatz an der B 27 bei Oberneudorf. Wollen wir es nun ganz flach, dann müssen wir für einen Kilometer auf die Bundesstraße, ansonsten kann man aber auch durch den Ort fahren.

Auf der Bundesstraße heißt es aufpassen, denn es herrscht recht starker Verkehr. Doch müssen wir sie nur gut einen Kilometer benutzen, dann fahren wir rechts in Richtung Mudau. Der Höhenunterschied dieser Landstraße ist kaum noch zu bemerken und kurz vor dem Waldende können wir den Waldweg nach rechts benutzen. Er kommt in Mittel-Langenelz wieder an die Landstraße. Auf der anderen Seite der Elz verläuft die Wanderbahn, doch fahren wir noch die 2 Kilometer auf der Landstraße bis Mudau weiter.

Vor dem Ortseingang kann man übrigens nach rechts mit der Wanderwegmarkierung "weißes Quadrat" hinauf zum knapp 1 km entfernten Mudauer Galgen gelangen.

Der Bahnhof Mudau befand sich in der Nähe des Friedhofs, beim Kreisel, das Empfangsgebäude existiert noch und unter einem Vordach steht noch eine der Dampfloks, die auf dieser Strecke fuhren. Die neue Bahnhofstraße führt über das alte Bahngelände. Wir fahren nun wieder zurück. Am Ortsende beginnt wenige Meter nach rechts versetzt der Bahndamm der Wanderbahn. Durch die Feldflur kommen wir nach Langenelz. In der weit verstreut liegenden Ortschaft beschreibt unser Weg einen langen Linksbogen. Hier überqueren wir auch den jungen Elzbach, der 3 km westlich bei Oberscheidental entspringt.

Nach Überqueren der Straße nach Limbach fahren wir durch ein ausgedehntes Waldgebiet und kommen nach Laudenberg. Die Bahn fuhr westlich um den Ort herum, doch ist dieses Stück nicht hergerichtet und so müssen wir die Straße in Richtung Limbach benutzen. Am Ortsausgang beginnt wieder der hergerichtete Bahndamm, der durch den Wald vorbei an einer Schutzhütte durch ein Waldstück nach Limbach führt, das wir bei einem Kapellchen und dem Friedhof erreichen. Wieder fehlt im Ortsbereich der Bahndamm, also fahren wir auf der Straße durch das hoch über dem Elztal gelegene Dorf. An der Kirche in Richtung Muckental finden wir am Ortsende wieder unseren Bahndamm. Wir kreuzen eine Straße und fahren in einen Wald. Hier müssen wir plötzlich nach rechts ein Stück ansteigen, denn ein Gewerbebetrieb hat hier den Bahndamm überbaut, den wir umgehen müssen.

Wir haben Krumbach erreicht. Links neben der Straße beim Sportplatz setzt sich unser Bahndamm fort. Wir überqueren den Trienzbach und kommen vorbei am ehemaligen Bahnhof Robern nach Trienz. Hier kreuzen wir den Odenwald-Limes. Kurz vor der Landstraße nach Fahrenbach befand sich der Bahnhof. Nach wenigen Metern auf der Straße zweigt die Trasse unserer Wanderbahn nach links ab und wir fahren am Hang des Trienzbaches durch den Wald nach Fahrenbach. Am Rand des Ortes entlang führt unser Weg durch die Feldflur nach Sattelbach, eine weit verstreute Siedlung, die schon zu Mosbach gehört. Über eine Landstraße fahren wir in den Wald, der ein Ausläufer des Waldgebietes Michelherd ist. Unterwegs sehen wir mehrmals die Pfeiftafeln, die dem Lokführer anzeigten, daß er hier Pfeifsignale geben muß.

Die Bahnlinie beschreibt einen engen Bogen und führt über einen Bach nach Lohrbach. Vorbei am alten Bahnhof sind wir in das Hasbachtal eingeschwenkt, durch das wir nun abwärts bis ins Elztal fahren. Am ehemaligen Haltepunkt Hasbachtal endet der als Radweg hergerichtete Bahndamm, denn der Odenwald-Expreß dampfte früher auf einer Brücke über die Hauptbahn und dann neben den Normalspurgleisen bis zum Bahnhof Mosbach.

Wir bleiben aber auf der Nordseite der Bahnlinie, umfahren ein Umspannwerk und radeln weiter bis zur Straße, die Mosbach mit der Waldstadt verbindet. Nun überqueren wir erst die Bahn und dann die B 27 und fahren danach rechts. Vorbei am Amtsgericht kommen wir in die Altstadt. Zwar müssen wir in der Fußgängerzone unser Rad schieben, doch sollten wir diesen Weg unbedingt nehmen, denn Mosbach ist bekannt wegen seiner herrlichen Fachwerkhäuser, insbesondere das Palm´sche Haus am Marktplatz. Am Ende der Fußgängerzone nach rechts sind es auf der B 27 nur wenige Meter bis zum neuen Bahnhof, wo wir unsere Heimreise starten wollen.

 

Fahrtstrecke :

Von Buchen nach Mudau, weiter auf der Wanderbahn nach Limbach und Mosbach.

Fahrzeit :

etwa 3 bis 4 Stunden (ca. 40 km).

Höhenunterschiede :

130 Meter, ab Mudau praktisch ständig bergab.

Einkehrmöglichkeiten :

Mudau, Laudenberg, Limbach, Trienz, Fahrenbach, Mosbach.

Kartenmaterial :

Freizeitkarte 1 : 50.000 Blatt F 514 "Mosbach" oder "Tauber - Hohenlohe" Radwanderkarte 1 : 100.000 (Blatt 57) des Landesvermessungsamtes Baden-Württemberg (beide mit Radwanderwegen).

Sehenswürdigkeiten :

Altstädte von Buchen und Mosbach.

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln :

Mit der Bundesbahn über Heidelberg und Seckach nach Buchen, Rückfahrt von Mosbach.

Fahrkarten :

Für die Wanderung eignet sich das "Wochenendticket" (gültig für bis zu 5 Personen) für 28,00 EUR. Für die Räder sind separate Fahrradkarten zu lösen.

Auskunft über Züge mit Radtransport :

Reisezugauskunft Tel.: (01805) 99 66 33

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Die deutschen Landesvermessungsämter haben auf Grundlage der Topographischen Karte 1 : 50.000 eine Serie von 14
CD-ROMs herausgegeben. Zu diesen CD-ROMs können Sie sich hier ein Overlay mit dem genauen Verlauf des Tourenvorschlages für Ihren privaten Gebrauch und zu Ihrer Tourenplanung herunterladen.

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Dieser Radwandertip ist am 03. Juli 1997 erschienen.

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