BNN-Wandertips - Odenwald: Sagenhafter Odenwald

BNN-Wandertips

 

Rundwanderung im hessischen Odenwald
Wo Hagen Siegfried erstach

Aus dem Wanderbuch "Wandern im Odenwald" - Tour 48

Grasellenbach. Der hessische Odenwald ist eine Gegend die reich an Sagen ist. Insbesondere die Nibelungensage, in der Hagen den Siegfried erstach, ist in dieser Gegend allgegenwärtig. Aufgrund unterschiedlicher Auslegungen der Ortsbeschreibungen nehmen allein sieben Orte für sich in Anspruch, den echten Brunnen auf ihrer Gemarkung zu haben, einer davon ist Grasellenbach. Einen dieser Brunnen besuchen wir auf unserer heutigen Rundtour. Auch um die Walburgiskapelle rankt sich eine Sage.

Von der Bushaltestelle in der Ortsmitte gehen wir auf der Durchgangsstraße in nördlicher Richtung vorbei an der Nibelungenhalle, um später rechts mit der Markierung "rotes Kreuz" in den "Güttersbacher Weg" einzuschwenken. Bald sehen wir eine Tafel, auf der die Nibelungensage erläutert wird. Hier nun links und auf geteertem Weg marschieren wir durch Wiesen, dem Quellgebiet des Ulfenbachs, und gehen dort, wo der Teerweg nach links umschwenkt, geradewegs zum Wald. Nun folgen wir dem Wegweiser zum "Hildegeresbrunnen". Rasch kommen wir zu einem Forstweg. Ihm folgen wir bis zum Sägewerk, wo uns die Markierung rechts wieder in den Wald schickt. Unbemerkt haben wir die Wasserscheide zwischen Neckar und Main überquert, denn es geht wieder bergab. Fließt der Ulfenbach zum Neckar, so plätschert das Wasser auf dieser Seite zum Main hin. Wir biegen an der Hirschwiese nach rechts ab und wandern auf einem mit Rindenmulch hergerichteten Weg durch Jungwald. Bald sehen wir eine kleine Schutzhütte und dahinter befindet sich der Hildegeresbrunnen. Dieser Brunnen ist schon sehr alt, wurde er doch bereits im Jahre 795 in einer Grenzbeschreibung der Mark Heppenheim im Urkundenbuch des Klosters Lorsch erwähnt. Außerdem ist er einer der vielen Siegfriedsbrunnen im Odenwald.

Unsere Markierung führt uns zurück zum Weg, bei einem kleinen Teich rechts und wenig später links über einen Waldpfad zur Straße. Wir haben die Wegscheide, eine wichtigen Kreuzungspunkt alter Wege im Odenwald, erreicht, queren die Straße und gehen zum Wanderparkplatz, wo wir einen alten Grenzstein bewundern. Nun folgen wir der "gelben 3", die sich gleich gabelt. Der linke Weg ist richtig und bringt uns langsam steigend nach einer Weile zur Wegspinne auf dem Kahlberg. Dort entdecken wir einen Stein, auf dem eine Inschrift über die alte Grenze zu lesen ist. Nach rechts sind es nur wenige Schritte und wir sind an der Walburgiskapelle angekommen. Von hier haben wir einen schönen Blick auf das tief unter uns liegende Weschnitz und weiter im Hintergrund auf Lindenfels, die Neunkircher Höhe und den Melibocus an der Bergstraße.

Hier soll sich früher eine germanische Kultstelle befunden haben. Man erzählt, daß die heilige Walburga, die Nichte des heiligen Bonifatius, mit ihren Brüdern Wunibald und Willibald hierher gekommen sein soll, um das Christentum zu verkünden. Nachgewiesen ist, daß bereits 795 eine der heiligen Walburga geweihte Kapelle "Manoldescella" genannt wird. Im dreißigjährigen Krieg zerstört, 1671 erneut aufgebaut und 1680 durch eine Glocke bereichert, wurde sie durch einen Brand abermals zerstört. Die heutige Kapelle wurde 1815 errichtet. Die Walburgiskapelle ist seit über 300 Jahren Wallfahrtskapelle. Diese Wallfahrt wird jährlich am 1. Mai durchgeführt, um die heilige Walburga um Schutz vor Unheil und Leid zu bitten.

Nun gehen wir zurück in Richtung Kahlberg-Stein, doch zuvor weist die Markierung "H 6" nach rechts. Es geht steil hinab, unten dann zunächst links. Dann dreht der Weg ab und führt am Hang entlang und beginnt bald langsam zu fallen. Bei der Kreuzung mit dem Wasserschutzgebiets-Schild gehen wir noch geradeaus weiter, dann aber folgen wir bald dem Wegweiser "Hammelbach" nach links. Der Weg steigt kurz an, führt dann aber nach rechts eben weiter den Hang entlang und bringt uns nach einer Weile zu den ersten Häusern von Hammelbach.

Geradewegs gehen wir in den Ort, beim Jägerhof geradeaus auf der Hauptstraße vorbei am Rathaus. Wir schwenken auf der Durchgangsstraße nach links um und folgen nun dem "gelben umgekehrten T", das uns bald nach der Katholischen Kirche links hinauf in den Grasellenbacher Weg und in den Wald bringt. Bald kommen wir zur Kniebrechhütte.

Dort beginnt ein Pfädchen. Es führt uns bergab. An seinem Ende geht es rechts zu den ersten Häusern. Rechts in den Ort kommen wir an mehreren Hotels vorbei, die davon zeugen, daß Grasellenbach ein Urlaubsort ist. Beim Hotel Dorflinde gelangen wir rechts nach wenigen Schritten zu unserem Ausgangspunkt an der Bushaltestelle. Übrigens befindet sich der Siegfriedsbrunnen in etwa 20 Minuten Entfernung im Wald und ist mit dem "roten Kreuz" zu erreichen.

 

Wanderung :

Von Grasellenbach über den Hildegeresbrunnen, Wegscheide, Walpurgiskapelle, Hammelbach und zurück nach Grasellenbach.

Wanderzeit :

etwa 3 1/2 Stunden (13 km).

gesamter Höhenanstieg :

etwa 150 Meter.

Einkehrmöglichkeiten :

Hammelbach, Grasellenbach.

Kartenmaterial :

Topographische Freizeitkarte 1 : 50.000, Blatt "NO - Nördlicher Odenwald" oder Wanderkarte 1 : 20.000, Blatt TF 20 - 9 "Der Überwald", beide herausgegeben vom Hessischen Landesvermessungsamt.

Sehenswürdigkeiten :

Hildegeresbrunnen, Walburgiskapelle, Siegfriedsbrunnen.

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln :

Mit der Bundesbahn über Heidelberg oder Mannheim nach Weinheim, von dort mit dem Bus nach Grasellenbach.

Fahrkarten :

Für die Wanderung eignet sich das "Wochenendticket" der Bahn. Es gilt auch für den Bus.

Anreise mit dem Auto :

Karlsruhe - A 5 - Weinheim - B 38 - Fürth - B 460 in Richtung Erbach, 3 km hinter Weschnitz rechts ab nach Grasellenbach. Parkplatz bei der Nibelungenhalle.

Informationen :

Kurverwaltung Grasellenbach, Tel. und Fax: (06207) 2554, Fahrplanauskunft des VRN (für den Bus), Tel.: (01805) 876 46 36.

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Die deutschen Landesvermessungsämter haben auf Grundlage der Topographischen Karte 1 : 50.000 eine Serie von 14
CD-ROMs herausgegeben. Zu diesen CD-ROMs können Sie sich hier ein Overlay mit dem genauen Verlauf des Wandervorschlages für Ihren privaten Gebrauch und zu Ihrer Tourenplanung herunterladen.

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Dieser Wandertip ist am 05. Dezember 2002 erschienen.

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