Aus dem Wanderbuch "Wandern im Odenwald" - Tour 37
Hesseneck. Ganz im Südosten unseres nördlichen Nachbarbundeslandes Hessen liegt seine kleinste Gemeinde. Diese Gegend wollen wir mit unserer heutigen
Wanderung besuchen.
Die Odenwaldbahn bringt uns nach Schöllenbach, wo wir gleich beim Bahnübergang unsere erste Markierung, "ein weißes Dreieck" entdecken und ihm nach rechts
hinab zur Siegfriedstraße folgen, auf der wir wenige Meter nach rechts gehen. Vor dem kleinen Fachwerkrathaus zeigt die Markierung nach links in die
"Kirchbrunnenstraße". Links sehen wir die kleine 500 Jahre alte Kirche, die über einer Quelle erbaut wurde, der man heilkräftige Wirkung bei Augenleiden nachsagte. In
der leider meist verschlossenen Kapelle befindet sich ein sehenswerter Marienaltar. Über die Itter gelangen wir in den badischen Ortsteil und gehen linkshaltend entlang
des Baches weiter, sehen auch die aus der Kirchmauer heraussprudelnde Quelle.
Nach dem letzten Haus schickt uns die Markierung nach rechts in den Fußweg nach Hesselbach und kündigt an, daß es dorthin etwa eine Dreiviertelstunde dauert. Es
geht nun sehr steil bergauf. Im Wald nehmen wir nicht den alten Hohlweg, sondern den Pfad rechts davon. Bald nachdem wir den ersten Weg gequert haben dreht der
Weg nach links ab und wir gewinnen nun nicht mehr so steil in langen Serpentinen an Höhe. Wir queren noch zwei weitere Hangwege und kommen dann wieder auf
den alten Hohlweg, dem wir noch weiter hinauf folgen. Nach dem nächsten Querweg überschreiten wir die Landesgrenze nach Hessen und sind kurz danach endlich
oben, halten uns links und gelangen bei einem Rastplatz unter Eichen, der zum Verschnaufen einlädt, an die Straße. Wir folgen ihr rechts nach Hesselbach.
Wir durchqueren den Ort auf der "Hauptstraße" vorbei am Gasthaus "Drei Lilien" linkshaltend zur Kirche und wieder langsam steigend zum Gasthaus "Grüner Baum".
Hier gehen wir nach links auf der "Römerstraße". Für uns gilt nun die "gelbe 5 im Kreis" als Markierung.
Kurz vor der alten Lärche, bei der wir uns rechts halten, befand sich in der Wiese links das 80 x 73 m große römische Kastell, dessen Abgrenzungen als Erdwälle noch
gut erkennbar sind. In der nächsten Kurve verlassen wir die nach links abdrehende Straße und gehen rechtshaltend auf den Wald zu. Unsere Markierung bringt uns in den
Wald und zum Hesselbacher Torhaus. Hier folgen wir der "gelben 3 im Kreis" auf einem Pfad nach rechts entlang der mit Grenzsteinen gesäumten Landesgrenze und des
Zaunes des Leininger Wildparks hinauf zum markanten Dreiländerstein, an dem Bayern, Hessen und Baden-Württemberg aufeinandertreffen.
Dreiländerstein (Foto von der Homepage von Donebach)
Rechtshaltend gelangen wir zur Wendeplatte einer Forststraße und wandern auf dem Waldsträßchen zur Waldecke, von der wir einen weiten Blick bis hin zum
Königstuhl haben. Nach links bringt uns unser "weißes Dreieck" wieder zurück in den Wald. Noch ein bißchen bergauf, dann betreten wir durch ein Tor den fürstlichen
Wildpark und badisches Gebiet. Ein paar Schritte nach rechts, dann zeigt die Markierung links in den "Hesselbacher Pfad", der nachdem wir den zweiten Hangweg
gequert haben immer steiler wird. Irgendwann wird es wieder flacher und etwa 300 Meter nach einer Bank schicken uns die Markierungen rechts auf den Waldrand zu,
davor zunächst noch linkshaltend müssen wir - weil der Pfad nicht deutlich erkennbar ist - besonders auf die Markierungen achten, dann verlassen wir endgültig den
Wald und stehen unvermittelt vor dem Schloß Waldleiningen, ein im englischen Stil von den Leininger Fürsten erbautes Schloß inmitten eines Parks mit alten Bäumen.
Über die Wiese gelangen wir zur Straße und folgen nun der Markierung "S 5" nach rechts auf der Zufahrt hinüber zum Schloß. Es ist heute eine psychosomatische Klinik und kann
deshalb nicht besichtigt werden.
Schloß Waldleiningen
Wir wandern zunächst an der Vorderfront des Schlosses entlang, drehen dahinter rechts ab um ein Stück auf der Rückseite zu gehen, dann schickt uns die Markierung
links in den Wald, wo wir in der nächsten Kehre den Teerweg verlassen und geradeaus weiter gehen. Bei der Gabelung nach fünf Minuten zunächst rechtshaltend, bei
der nächsten dann linkshaltend folgen wir dem sich ganz langsam steigend am Hang dahinziehenden Weg. Nach einer markanten Linkskurve verzweigt er sich abermals
und wir wandern rechtshaltend die letzten Meter hinauf bis zur Seitzenbuche, einer Straßenkreuzung im Wald. Die Buche steht längst nicht mehr, doch erzählt eine
Sage, daß hier der Förster Seitz von Wilderern ermordet wurde. Für den Rest der Wanderung gilt nun der "gelbe Punkt" als Markierung. Er führt uns nach rechts, gleich
rechts der Straße durch den Wald. Nach ein paar Minuten linkshaltend kommen wir vorbei an den Resten eines römischen Limes-Wachturmes wieder zur Straße, gehen
ein paar Meter nach links und folgen dann unsere Zeichen rechts in einen Forstweg, der uns gleich rechtshaltend noch etwas ansteigend nach etwa zehn Minuten zu
einem Bildstock und zu einer Hütte bringt. Dahinter dreht er rechts ab und beginnt zu fallen. Zwischen den Bäumen hindurch entdecken wir den Katzenbuckel und kurz
darauf zeigt unsere Markierung scharf nach links. Wir wandern am Hang entlang vorbei an einem Fernsehumsetzer und gehen fünf Minuten später nach rechts weiter
hinab. Dabei sehen wir links den Fernmeldeturm bei Reisenbach. Unser Weg dreht nach einer Wegkreuzung wiederum nach links ab. Bei einer Futterstelle abermals
nach rechts und weiter bergab hören wir bald unten das Rauschen des Galmbaches und gehen unten im Talgrund links über den Bach wieder nach Hessen. Gleich
dahinter schickt uns die Markierung nach rechts, dann queren wir die Itter und kommen oberhalb der Fischteiche an die Straße, auf der wir hinein nach Kailbach gehen.
Dort biegen wir gleich nach den ersten Häusern rechts in die Bahnhofstraße ein und gelangen so zum nahen Haltepunkt der Züge.
Wanderung : |
Von Schöllenbach über Hesselbach zum Dreiländerstein, weiter über das Schloß Waldleiningen und die
Seitzenbuche nach Kailbach. |
Wanderzeit : |
etwa 4 bis 4 1/2 Stunden (16 km). |
gesamter Höhenanstieg : |
etwa 450 Meter. |
Schwierigkeiten : |
steiler Aufstieg nach Hesselbach und steiler Abstieg nach Waldleinigen. |
Einkehrmöglichkeiten : |
unterwegs nur in Hesselbach, Kailbach. |
Kartenmaterial : |
Freizeitkarte 1 : 50.000 Blatt F 514 "Mosbach", herausgegeben vom Landesvermessungsamt Baden-Württemberg oder
Topographische Freizeitkarte 1 : 20.000 mit Wanderwegen, Blatt TF 20-10 Beerfelder Land, herausgegeben vom
Hessischen Landesvermessungsamt. |
Sehenswürdigkeiten : |
Quellkirche von Schöllenbach, Dreiländerstein, Schloß Waldleiningen, römische Relikte am Limes. |
Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln : |
Mit der Bundesbahn über Heidelberg und Eberbach nach Hesseneck-Schöllenbach, Rückfahrt von Kailbach. |
Fahrkarten : |
Für die Wanderung eignet sich das "Wochenendticket" der Bahn. |
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