BNN-Wandertips - Odenwald: Zwei hohe Odenwaldberge

BNN-Wandertips

 

Streckenwanderung im Odenwald - Felsberg und Melibocus
Zwei hohe Odenwaldberge

Aus dem Wanderbuch "Wandern im Odenwald" - Tour 42

Zwingenberg (Bergstraße). Wenn man von Heidelberg in nördlicher Richtung auf der A 5 unterwegs ist, tritt hinter Bensheim ein markanter Berg mit einem Turm oben drauf ins Blickfeld. Es ist der 517 m hohe Melibocus, der deshalb so auffällt, weil die Bergstraße hier einen Knick macht und der Berg in die Ebene hineinragt. Ein weiterer über 500 Meter hoher Berg befindet sich wenige Kilometer östlich davon, der Felsberg. Beide verbindet eine interessante und aussichtsreiche Wanderung. Weil aber Anfangs- und Endpunkt nicht identisch sind, empfiehlt sich die Anreise mit Bahn und Bus. Das Wochenendticket der Bundesbahn bietet sich für diese Tour jedenfalls an.

Wir beginnen unsere Wanderung in Reichenbach. Bei der Bushaltestelle gehen wir zum Marktplatz. Nach links schickt uns das "weiße Andreaskreuz" des Europäischen Fernwanderweges Nr.1 in die Beedenkirchener Straße, später vorbei am Sportplatz zum Parkplatz Felsenmeer. Die Siegfriedquelle passierend folgen wir weiterhin dem "weißen F", das rechts des Felsenmeeres hinaufsteigt. Vorbei am "Krokodil" gelangen wir bald zu einer Holzbrücke. Wir schauen über das Felsenmeer ins Tal hinab. Noch ein Stück steigen wir weiter hinauf und gelangen so rasch zum imposantesten Felsstück, das es zu bewundern gibt, die Riesensäule. Sie ist ein im 4. Jahrhundert n. Chr. von römischen Steinmetzen hergestelltes Werkstück, das die Römer - obwohl schon fertiggestellt - aber vermutlich durch den Ansturm der Germanen im Stich lassen mußten.

Hier befindet sich auch der Kiosk, an dem man ein Büchlein kaufen kann, das weitergehende Informationen zum Felsberg, seiner Geschichte und sämtlicher Steine und Felsen gibt.

Noch ein Stück weiter bergauf, vorbei am Altarstein, dann erreichen wir in wenigen Minuten das Gasthaus auf dem 514 Meter hohen Felsberg. Wir folgen nach links nun dem "weißen Strich", vorbei am Ohlyturm des Odenwaldklubs, der leider wegen Baufälligkeit nicht bestiegen werden kann. Der Weg führt im Wald weiter und verliert langsam an Höhe.

Nach einer ganzen Weile schickt uns die Markierung nach rechts. Zunächst ein Pfädchen, dann ein Waldweg, der uns in Schleifen an den Waldrand bringt. Dort nach links aus dem Wald heraus. Auf der anderen Talseite erhebt sich vor uns der Melibocus, der zweite der beiden "Fünfhunderter". Doch zunächst gehen wir vorbei an einem Rastplatz noch weiter bergab. Nach rechts kann man das ganze Balkhausener Tal überblicken. Links sehen wir das Auerbacher Schloß.

Beim Parkplatz Schollrain, dem Sattel zwischen dem Balkhausener Tal im Norden und dem Hochstädtener Tal im Süden, führt ein Weg nach rechts hinab in den Ort, wir aber folgen weiter dem "weißen Strich", das uns über die Brücke über eine Landstraße führt, wieder bergauf. Bald kommen wir wieder in den Wald. In langen Schleifen schlängelt sich der Wanderweg hinauf. Wir kommen an eine geteerte Fahrstraße, der wir ein paar Meter hinauf folgen. Bei der Förster-Dörr-Eiche beschreibt sie eine Kehre. Unser Wanderweg knickt hier ebenfalls scharf nach links um, bleibt aber rechts vom Fahrweg. Bald kommen wir an den Zaun des amerikanischen Militärstützpunktes. Wir umrunden das Gelände auf der linken Seite und kommen dann auch gleich hinauf zum Turm auf dem 517 m hohen Melibocus, dem höchsten Berg an der hessischen Bergstraße.

Vom Turm - oder falls der nicht geöffnet ist auch von der Terrasse - hat man einen schönen Blick in die Rheinebene bis hin nach Mannheim und je nach Wetterlage auch zu den Pfälzer Bergen und zum Taunus. Unterhalb liegen in der Nähe zwei Burgen: im Südwesten das Auerbacher Schloß, im Nordwesten das Alsbacher Schloß. Im Turm befindet sich eine kleine Turmschänke, die am Wochenende geöffnet ist. Die Markierungen führen uns links kurz über eine Treppe, dann zunächst über einen Pfad, anschließend aber auf besseren Wegen hinab. Der Weg führt wieder in Schleifen bergab. Nach links gelangt man mit der "gelben 6 im Kreis" zum Auerbacher Schloß. Unsere Markierung führt später ebenfalls links und bringt uns in Schleifen zur Kreuzung mit dem "Comoder Weg", der wohl deshalb so heißt, weil er bequem und fast eben vom Auerbacher zum Alsbacher Schloß führt, das man in einer guten halben Stunde nach rechts erreichen kann.

Unser "weißer Strich" schickt uns aber geradewegs weiter bergab. Bald kommen wir aus dem Wald heraus. Der Weg führt in weiteren Schleifen durch die Weinberge bis zur Grillhütte in einem ehemaligen Steinbruch. Scharf links gelangt man durch einen Hohlweg hinab in das Bergsträßer Weinstädtchen Zwingenberg. Die Markierung führt uns durch die hübsche Altstadt mit ihren malerischen Winkeln bis hinab zur Bergstraße. Von hier sind es nur noch wenige Schritte bis zum Bahnhof, wo wir unsere Wanderung beenden wollen.

 

Wanderung :

Von Reichenbach durch das Felsenmeer zum Felsberg und über den Sattel am Parkplatz Schollrain hinauf zum Melibocus und nach Zwingenberg an der Bergstraße.

Wanderzeit :

etwa 3 1/2 bis 4 Stunden (13 km).

gesamter Höhenanstieg :

über 500 Meter, zwei Anstiege zum Felsberg (Höhenunterschied über 300 Meter) und zum Melibocus.

Einkehrmöglichkeiten :

Reichenbach, Felsberg, Melibocus (am Wochenende), Zwingenberg.

Kartenmaterial :

"Nördlicher Odenwald", Kartenset 1 : 50.000. Topographische Freizeitkarte 1 : 20.000 mit Wanderwegen, Blatt TF 20-5 Bergstraße - Odenwald, beide herausgegeben vom Hessischen Landesvermessungsamt.

Sehenswürdigkeiten :

Felsenmeer mit behauenen Steinen, Aussicht vom Melibocusturm, Altstadt von Zwingenberg.

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln :

Mit der Bundesbahn über Heidelberg oder Mannheim nach Bensheim. Von dort mit dem Bus (BRN-Linie 665) nach Reichenbach.
Rückfahrt: mit der Bundesbahn von Zwingenberg über Heidelberg oder Mannheim zurück nach Karlsruhe. Es verkehren stündlich Züge.

Fahrkarten :

Für die Wanderung eignet sich das "Wochenendticket" der Bahn. Es gilt auch für den Bus.

Informationen :

Fahrplanauskunft des VRN (für den Bus), Tel.: (01805) 876 46 36.

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Die deutschen Landesvermessungsämter haben auf Grundlage der Topographischen Karte 1 : 50.000 eine Serie von 14
CD-ROMs herausgegeben. Zu diesen CD-ROMs können Sie sich hier ein Overlay mit dem genauen Verlauf des Wandervorschlages für Ihren privaten Gebrauch und zu Ihrer Tourenplanung herunterladen.

Für den Download bitte einmal auf das Top50-Logo klicken, bzw. mit der rechten Maustaste auf das Logo drücken und dann im Kontextmenü wählen "Ziel speichern unter...":

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Dieser Wandertip ist am 12. September 1996 erschienen.

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