Aus dem Wanderbuch "Wandern im Odenwald" - Tour 36
Eberbach. Mitten im Wald auf dem Hebart südlich von Eberbach steht das kleine Heiligkreuz-Kirchlein. Dorthin schickt uns der heutige Wandertip, der uns aus dem
Kraichgau in den Odenwald führt. Wir starten vom Bahnhof Aglasterhausen, dem heutigen Endpunkt der Bahnlinie von Meckesheim. Vor dem Krieg fuhren die Züge
weiter nach Mosbach, denn diese Strecke war Teil der alten badischen Hauptstrecke von Heidelberg nach Würzburg und ist ungefähr 20 Jahre älter als die
Neckartalbahn, die über hessisches Gebiet fährt.
Vom Bahnhof wandern wir zum Friedhof, gehen dort links und entdecken gleich unser heutiges Wanderzeichen, das "rote Dreieck". Wir überqueren die B 292 und
gelangen in das Zentrum des Ortes im Schwarzbachtal. Vorbei am Rathaus und dem Marktplatz folgen wir dem Zeichen durch den ganzen Ort und halten uns am Ende
links und verlassen Aglasterhausen auf dem "Seeweg". Der Betonweg führt uns geradewegs in Richtung Norden.
Das Dorf, das wir in der Ferne sehen ist Oberschwarzach, später sehen wir auch rechts davon die Kirche von Neunkirchen. Bei der Weggabelung bei dem
Naturschutz-Schild halten wir uns rechts und gehen auf dem Fahrweg durch die Feuchtwiese des Tier- und Pflanzenschutzgebiets "Hinterer See". Beim Rastplatz gehen
wir zunächst noch einige Schritte geradeaus, dann knickt der Weg nach links um. Unbeirrbar bleiben wir auf diesem Weg und lassen Oberschwarzach links liegen. Ein
kurzer steiler Anstieg und schon sehen wir Neunkirchen vor uns. Aber es dauert noch eine ganze Weile bis wir dort sind. Wir folgen unserem Zeichen wieder durch den
ganzen Ort. Unten schickt uns die Markierung rechts in die "Sofienstraße", dann gleich links die "Karlstraße" wieder bergauf durch ein Neubaugebiet.
Leider ist durch die neuen Häuser eine schöne Aussicht zugebaut worden, doch bei gutem Wetter kann man auch zwischen den Häusern den Schwarzwaldrand
ausmachen. Hier ist der Übergang zum Kleinen Odenwald, denn aus der offenen hügeligen Kraichgaulandschaft, die wir bisher hatten, schickt uns das Zeichen bei einer
Eichengruppe links in das geschlossene Waldgebiet. Vorbei am Sportplatz gehen wir immer geradeaus weiter. Die Saatschulhütte lädt zu einer Pause ein. Unbeirrbar
gehen wir weiter bergauf. Bei der kleinen "Fritz-Baumgärtner-Hütte" kreuzen wir das "weiße umgekehrte T", das quer durch den kleinen Odenwald führt. Weiter geht es
geradeaus. Die Orkane von 1990 haben hier große Schäden angerichtet. Ein kleines Schild weist auf die Hohe Eiche hin. Diesen kleinen Abstecher lassen wir uns nicht
entgehen und stehen gleich vor einem herrlichen 400 Jahre alten gerade gewachsenen Baum. Noch 5 Minuten gehen wir auf dem Forstweg weiter, dann beginnt er nach
rechts umzuschwenken und dort wo wir aus dem dunklen Nadelwald in hellere Laubbestände kommen, führt ein unscheinbares Pfädchen nach links hinab zum
Reihersee.
Hinter dem See gehen wir halbrechts auf einen Forstweg weiter. Die Markierung schickt sie uns bald nach rechts. Wir befinden uns hoch über dem Neckar, können aber
vom Fluß nichts sehen, weil der Wald so dicht ist. Bei einer Lichtung mit zwei Schuppen und schönen Sequoia-Bäumen halten wir uns links und gehen wieder bergauf.
Bald können wir aber doch ein Stück ins Neckartal hineinschauen. Der Weg dreht bald nach links um, wir gehen unter einer Stromleitung hindurch und dann bei einem
Parkplatz nach rechts weiter. Das gelbe Zeichen schickt uns dann nochmals nach rechts in einen schnurgeraden Weg und kurz nach der Schranke sehen wir rechts das
Heiligkreuz-Kirchlein. Die ehemalige Wallfahrtsstätte wurde 1516 aus den Resten einer alten Kapelle erbaut und dient der Heiligkreuz-Verehrung.
Vorbei am Kirchlein bringt uns die Markierung zu einem Forstweg, auf dem wir nach links weiterwandern. Der Weg - er heißt Jagdhausweg - steigt leicht an, der
abzweigende Urwaldpfad führt hinab zur Ruine Stolzeneck. Dies interessiert uns heute aber nicht und so passieren wir einen Geräteschuppen und haben bald den
höchsten Punkt unserer Wanderung erreicht. Nach dem Wegstein, wo wir uns rechts halten beginnt der Weg zu fallen. Eine kleine Hütte lädt zu einer Pause ein. Wir
orientieren uns nun immer talwärts, bleiben aber auf dem Teerweg bis wir links oberhalb des Weges die Dreihasenhütte auf der Marienhöhe entdecken. Sie bietet einen
schönen Blick auf Eberbach, das tief unten im Neckartal liegt. Kurz danach zeigt unsere Markierung nach rechts in einen Pfad. Endgültig beginnt der Abstieg ins
Neckartal. Im Zickzack führt das Pfädchen hinab. Nochmals sehen wir tief unten die Stadt Eberbach liegen, dann passieren wir das Odinsbrünnchen und gehen rechts
auf einem Forstweg bis zu einer Wegspinne. Dort scharf links und wenig später sind wir am Rand der Bebauung des Eberbacher Stadtteil Neckarwimmersbach. Das
Schild "Zur Stadt" zeigt uns den Weiterweg über Treppen hinab zur Neckarbrücke an. Über diese Brücke gelangen wir nach Eberbach, drüben links über Treppen zur
"Zwingerstraße" und weiter an der Neckaruferseite der Altstadt entlang. Von Neckar trennt uns nur die B 37, die Uferstraße. Wir beachten die vielen
Hochwassermarken, auch die Höhe des Jahrhunderthochwassers von Weihnachten 1993 wurde an den Hauswänden angezeichnet. Vorbei am Pulverturm in die
Neckaranlagen beim Kurhaus, dahinter führt das "rote Dreieck" bei einem Holzpavillion nach rechts. Durch die Luisenstraße ist rasch unser Ziel, der Bahnhof der Stadt
im badischen Neckartal erreicht.
Wanderung : |
Von Aglasterhausen über Neunkirchen und das Heiligkreuz-Kirchlein nach Eberbach. |
Wanderzeit : |
etwa 4 1/2 Stunden (15 km). |
gesamter Höhenanstieg : |
etwa 300 Meter. |
Einkehrmöglichkeiten : |
Neunkirchen, Eberbach. |
Kartenmaterial : |
Freizeitkarte 1 : 50.000 Blatt F 514 "Mosbach" des Landesvermessungsamtes Baden-Württemberg oder
Topographische Freizeitkarte 1 : 20.000 mit Wanderwegen, TF 20-17 "Brunnenregion", herausgegeben vom
Naturpark Bergstraße-Odenwald. |
Sehenswürdigkeiten : |
Heiligkreuz-Kirchlein. |
Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln : |
Mit der Bundesbahn über Heidelberg nach Meckesheim, dort umsteigen in Richtung Aglasterhausen. Rückfahrt von
Eberbach über Heidelberg. |
Fahrkarten : |
Für die Wanderung eignet sich das Baden-Württemberg-Ticket der Bahn. |
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