Aus dem Wanderbuch "Wandern im Odenwald" - Tour 16
Eberbach. Vom Neckartal auf den Winterhauch führt der heutige Wandertip zum höchsten Punkt im Odenwald. Der 626 m hohe Katzenbuckel ist ein Vulkankegel auf
der Buntsandsteinhochfläche. Das Hochplateau mit den Orten, die die Gemeinde Waldbrunn bilden heißt wegen seines rauhen Klimas Winterhauch.
Vom Bahnhof der badischen Stadt im Neckartal folgen wir dem "gelben Andreaskreuz" des Odenwaldklubs auf dem Steg über die Gleise, wenig Meter nach rechts, dann
links durch den "Schafwiesenweg" zur Friedrichsdorfer Landstraße, diese kurz rechts und dann links in die "Hohenstaufenstraße" und durch Wohnviertel weiter bergauf.
Zunächst linkshaltend, führt wenig später zeigt die Markierung rechts in den "Burgweg". Er bringt uns bald aus der Bebauung heraus und führt uns, nachdem wir die
Dielbacher Steige gekreuzt haben, in den Wald. Dort gewinnen wir im Zick-Zack gewinnt rasch an Höhe. Bald ist die Burgruine Eberbach auf einer Bergnase oberhalb
der Stadt erreicht. Sie wurde im 11. Jahrhundert von Wormser Bischöfen als Grenzfeste erbaut, wurde bereits 1403, als Eberbach an Ritter Hans von Hirschhorn
verpfändet wurde, wieder geschleift und verfiel seither, bis sie zu Beginn des 20. Jahrhunderts ausgegraben und teilweise rekonstruiert.
Weiter führt unser Weg im Wald stetig und recht steil bergauf. Eine halbe Stunde später passieren wir die Lärchenhütte, die schon über 500 Meter hoch liegt. Für kurze
Zeit wird unser Weg flacher und verläuft auf ein Stück auf einem Forstweg, doch bald schicken uns die Zeichen nach rechts hinauf zur Freyahütte, wo wir nochmals
verschnaufen können. Noch ein letzter Anstieg und wir sind oben auf dem mit 626 m höchsten Punkt im Odenwald. Der Katzenbuckel, ein Vulkankegel, hat seinen
Namen möglicherweise von der Form des Berges, der dem Buckel einer Katze ähnlich ist. Das vulkanische Gestein wird in einem Steinbruch auf der Ostseite des Berges
abgebaut. Bei ausreichender Schneelage gibt es sogar einen Skilift. Hier hat auch Katja Seitzinger das Skifahren gelernt.
Vom 18 Meter hohen Turm, der im Jahre 1820 von den badischen Markgrafen Max und Wilhelm erbaut wurde, hat man eine herrliche Fernsicht. Nicht nur über den
Odenwald, sondern bei guten Bedingungen bis hin zu den Waldenburger Bergen bei Schwäbisch-Hall, dem Stuttgarter Fernsehturm oder aber zum Schwarzwald reicht
unser Blick.
Wieder bergab lädt unterhalb des Berges ein Lokal zur wohlverdienten Rast ein. Noch ein Stück weiter und wir haben den Ort Waldkatzenbach auf der Hochfläche
erreicht. Vorbei an der Kirche wandern wir auf der "Lindenstraße" aus dem Ort heraus, gehen auf der Straße nach Strümpfelbrunn wenige Meter nach links und dann
aber rechts mit Blick zum Katzenbuckel in den Wald. Hier halten wir uns gleich rechts und steigen noch etwas bergauf. Bald versperrt ein Industriebetrieb den direkten
Weiterweg. Also gehen wir etwa 200 Meter nach links, dann zeigt die Markierung nach rechts und wir gehen hinter dem Betrieb weiter. Bei der nächsten Möglichkeit
abermals rechts dann kommen wir auf der Rückseite des Betriebes an die Wohnbebauung und wandern dann links in den Ort Strümpfelbrunn.
Wo die "Brunnenstraße" die "Alte Marktstraße" erreicht gehen wir links. Bald halten wir uns rechts und folgen nun dem "roten Andreaskreuz" in südlicher Richtung auf
der "Steingasse" bergauf. Am Ortsende überqueren wir die Straße von Eberbach nach Buchen und gehen noch ein Stück auf der Straße in Richtung Weisbach. Bei einem
Parkplatz halten wir uns rechts und marschieren in den Wald, wo wir nach gut fünf Minuten an eine Kreuzung kommen. Hier zeigt unsere Markierung nach rechts.
Wieder leicht ansteigend führt der Weg nach einer Weile aus dem Wald heraus und zum Ortsrand von Oberdielbach.
Vor den Häusern jedoch gehen wir nach links, überqueren die Straße nach Schollbrunn und wandern nun bergab vorbei an einem Sportplatz und durch den Weiler Post
in den Wald. Noch eine ganze Weile mäßig bergab, vorbei an der Bildeiche und zuletzt auf einem Grasweg, dann steigen wir von oben her in die wildromantische
Wolfsschlucht ein. Sie soll der Orignalschauplatz der Oper "Der Freischütz" von Carl-Maria von Weber gewesen sein.
Bald geht es über Steine steiler bergab. Tief hat sich die romantische Schlucht in den Hang eingegraben. Mehrfach überschreiten wir den Bach, der durch die Schlucht
fließt. Wenn die Schlucht gesperrt ist, kann man sie - bald nach links mit dem "roten R" - umgehen. Am ihrem Ende stehen wir unvermittelt vor den Mauern der Burg
Zwingenberg hoch über dem Neckartal, die heute der großherzoglichen Familie von Baden gehört und in deren Schloßhof im Sommer die Schloßfestspiele stattfinden.
Über die Schloß-Zufahrt erreichen wir bald den Bahnhof der kleinen, sich an der Bundesstraße 37 am Neckarufer entlang ziehenden gleichnamigen Gemeinde.
Wanderung : |
Von Eberbach über den Katzenbuckel und den Winterhauch zur Wolfschlucht und nach Zwingenberg. |
Wanderzeit : |
etwa 4 1/2 bis 5 Stunden (17 km). |
gesamter Höhenanstieg : |
etwa 550 Meter. |
Schwierigkeiten : |
langgezogener, teilweise recht steiler Anstieg zum Katzenbuckel, Wolfschlucht bei feuchter Witterung schwierig. |
Einkehrmöglichkeiten : |
Waldkatzenbach, Strümpfelbrunn, Zwingenberg am Neckar. |
Kartenmaterial : |
Freizeitkarte 1 : 50.000 Blatt F 514 "Mosbach", herausgegeben vom Landesvermessungsamt Baden-Württemberg.
Topographische Freizeitkarte 1 : 20.000 mit Wanderwegen, Blatt TF 20-13 Neckartal - Odenwald, herausgegeben
vom Hessischen Landesvermessungsamt. |
Sehenswürdigkeiten : |
Ruine Eberbach, Fernblick vom Katzenbuckel, Wolfschlucht, Burg Zwingenberg. |
Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln : |
Mit der Bundesbahn über Heidelberg nach Eberbach. Rückfahrt von Zwingenberg. |
Fahrkarten : |
Für die Wanderung eignet sich das Baden-Württemberg-Ticket der Bahn. |
Anreise mit dem Auto : |
Karlsruhe - A 5 - Heidelberg - B 37 - Eberbach, Parkmöglichkeiten beim Bahnhof. Rückfahrt von Zwingenberg nach
Eberbach mit der Bundesbahn. Es verkehren stündlich Züge. |
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