Aus dem Wanderbuch "Wandern im Odenwald" - Tour 40
Walldürn. Das Städtchen im Norden von Baden-Württemberg wurde durch das Blutswunder bekannt: Um 1300 verschüttete der Priester Heinrich Otto bei der Messe
den Kelch und auf dem Korporale zeichneten sich ein Kruzifix und elf Christusköpfe ab. Auf dem Totenbett verriet der Pfarrer, wo das Korporale versteckt war. Man
fand es und stellte es zur Verehrung aus. Daraus entwickelte sich die immer größer werdende Wallfahrt. Die ursprüngliche Kirche wurde trotz Erweiterung zu klein und
wurde durch die 1700 - 15 erbaute heutige Wallfahrtsbasilika ersetzt, in der der 1626 gefertigte Heiligblutaltar mit dem silbernen Schrein für das Korporale steht. Im
kleinen Stadtteil Gottersdorf gibt es das Odenwälder Freilandmuseum.
Wir starten am Bahnhof des Wallfahrtsstädtchens und sehen gegenüber unsere erste Wegmarkierung, die "weiße Raute", und folgen ihr hinauf zum Kreisel und
rechtshaltend auf der "Adolf-Kolping-Straße" in die Stadt. Uns fällt auf, daß hier viele Häuser aus rotem Sandstein gebaut sind. Bei der Sparkasse folgen wir unserem
Zeichen geradewegs in die verkehrsberuhigte "Hauptstraße". Beim Wallfahrtsmuseum sind es nach links nur wenige Schritte zur Wallfahrtsbasilika, unsere Markierung
bleibt aber auf der "Hauptstraße" mit ihren Fachwerkhäusern. Bald danach passieren wir das ehemalige Krankenhaus und den Friedhof. Dann halten wir uns rechts und
kommen über die Gleise und den Marsbach zur B 47, der unser Wanderweg nach links am solarbeheizten Schwimmbad zu einem Parkplatz führt. An seinem Ende
müssen wir noch etwa 80 Meter auf der Straße gehen, dann schickt uns die Markierung rechts in den Wald. Unser geschotterter Weg dreht links ab, fällt zuerst etwas
und steigt dann durch Mischwaldbestände langsam an. Bald schwenken wir in einen von rechts kommenden Weg ein und wandern in einem langen Rechtsbogen weiter.
Wo der Weg gerade wird schickt uns das Zeichen nach links und bald überqueren wir auf dem "Kölner Wallfahrtsbrückle" einen Bach. Dann kurz am Waldrand nach
links und wieder im Wald rechts weiter etwas bergab. Bald kreuzen wir eine vom Tal kommende Forststraße und gehen mit Blick über die bewaldeten Höhen. Nach
etwa 20 Minuten dreht unser Weg wieder ab und wir nehmen bei einer weiteren Kreuzung abermals den linken der beiden Wege und queren gleich das Bächlein in der
"Hammerklinge". Nun steigt unser Weg wieder an und dreht in einem Rechtsbogen aus dem Tal heraus. Wir halten uns danach links und bleiben weiterhin ansteigend
im Wald. Später schwenkt unser Weg nach rechts um und bringt uns rasch nach Gerolzahn.
Geradewegs wandern wir in den kleinen Ort. Beim Kapellchen und dem Brunnen zeigt unsere Markierung nach links und wir gehen auf der "Kummersteige" mit Blick
auf unser nächstes Ziel Gottersdorf steil hinab zum Kummershof. Hier verlassen wir die nach links weiter auf der Straße verlaufende Markierung und gehen auf den Hof
zu. Bei der Garage rechts in den als Privatweg gekennzeichneten Schotterweg. Er führt uns in der Nähe eines Bächleins durch Wiesen und Felder in einer Viertelstunde
nach Gottersdorf, wo wir beim ersten Haus nach rechts und bei der Gartenschänke abermals rechtshaltend weiter zum Dorfteich marschieren. Hier geht es übrigens
geradewegs zur Kasse des Odenwälder Freilandmuseums, in dem einige alte Bauernhäuser aus der Region wiederaufgebaut wurden, die vor dem Abriß gerettet werden
konnten und so ein Bild über das frühere bäuerliche Leben geben.
Wer sich länger im Museum aufhalten möchte kann die Tour abkürzen und mit dem "roten Dreieck mit Spitze nach unten" in etwa einer Stunde direkt nach Rippberg
wandern. Ansonsten führt unser Weiterweg, nun wieder mit der "weißen Raute", nach links vorbei am Feuerwehrhaus auf der "Weiherstraße" dann steil ansteigend unter
Birken aus dem Ort heraus und auf den Wald zu. Bis dorthin steigt der geteerte Weg kräftig an. Im Wald - nun auf Schotter - wird es flacher. Wir gehen immer
geradeaus. Nach der Kuppe wird der Weg schlechter. Wo es vom Laub- in den Nadelwald geht haben wir die Landesgrenze nach Bayern überschritten.
Der nun sehr urige Waldweg bringt uns bald an eine Lichtung, an deren Ende links hinter ein paar Bäumen versteckt der Dreifaltigkeitsstein - ein Bildstock aus dem
Jahre 1841 - steht. Noch ein wenig geradeaus kreuzen wir eine Forststraße und folgen 200 Metern danach unserer Markierung scharf nach links. Nach weiteren 200
Metern ignorieren wir dann aber die Abzweigung der "weißen Raute" nach rechts und gehen ohne Zeichen geradeaus weiter zu einer Forststraße, auf der wir dann nach
rechts weitergehen wollen. Sie schmiegt sich langsam fallend im Linksbogen an den Hang an, bis wir an eine Kehre kommen, die von einem weiteren Weg gekreuzt
wird. Diesem folgen wir dann, nun mit der Markierung "R 3", geradeaus. Wir sind zurück im Badischen und wandern anfangs eben, irgendwann dann langsam und
später stärker fallend weiter leider ohne Aussicht weiter durch den Wald. Nach einer ganzen Weile erreichen wir eine Wegkreuzung. Hier kommt uns das "rote Dreieck"
von Gottersdorf entgegen und wir wandern rechtshaltend mit diesem Zeichen weiter bergab. Aus dem Wald herausgekommen sehen wir unten im Tal unser Ziel
Rippberg und über das Eiderbachtal bis nach Kleinhornbach auf der Höhe dahinter.
Wieder kurz im Wald geht es stetig weiter abwärts, dann verlassen wir ihn endgültig und gehen nach den ersten Häusern rechtshaltend auf dem Teersträßchen weiter.
Hier am "Sommerbergring" stehen einige schöne Häuser. Bald zeigt unsere rote Markierung in den "Wingertweg", der nach links steil hinab führt. An seinem Ende
wenige Meter nach links, dann gelangen wir auf einem Fußweg über die Bahnlinie hinab zur B 47, wo wir nach rechts weitergehen. Beim Kriegerdenkmal zeigt ein
Wegweiser nach rechts zum Bahnhof, an dem wir unsere heutige Wanderung beenden wollen.
Wanderung : |
Von Walldürn über Gerolzahn nach Gottersdorf und weiter über den Dreifaltigkeitsstein nach Rippberg. |
Wanderzeit : |
etwa 4 bis 4 1/2 Stunden (16 km). |
gesamter Höhenanstieg : |
etwa 200 Meter. |
Einkehrmöglichkeiten : |
Gerolzahn, Gotterdorf, Rippberg. |
Kartenmaterial : |
Freizeitkarte 1 : 20.000, Blatt 20 "Fränkischer Odenwald - Madonnenländchen, herausgegeben vom Naturpark
Bergstraße-Odenwald oder Freizeitkarte 1 : 50.000 Blatt F 514 "Mosbach", des Landesvermessungsamts
Baden-Württemberg. |
Sehenswürdigkeiten : |
Wallfahrtsbasilika Walldürn, Odenwälder Freilandmuseum. |
Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln : |
Mit der Bundesbahn über Heidelberg und Seckach nach Walldürn, Rückfahrt von Rippberg. |
Fahrkarten : |
Für die Wanderung eignet sich das Baden-Württemberg-Ticket der Bahn. |
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