BNN-Wandertips - Odenwald: Einsame Waldwege im Odenwald

BNN-Wandertips

 

Wie Wanderer von Hessen wieder nach Baden kommen - Streckenwanderung im Odenwald
Stippvisite auf Pestfriedhof

Aus dem Wanderbuch "Wandern im Odenwald" - Tour 38

Eberbach. Wer Wanderungen durch ausgedehnte Wälder liebt, der kommt im Gebiet nördlich des Neckars im Odenwald ganz sicher auf seine Kosten. Der heutige Wandertip zeigt uns eine typische Höhenweg-Wanderung in dieser Region.

Mit der Odenwald-Eisenbahn fahren wir von Eberbach durch das Ittertal und den Krähbergtunnel, der mit einer Länge von 3,1 km bis zur Inbetriebnahme der ICE-Strecken einer der längsten deutschen Eisenbahntunnel war, nach Hetzbach im hessischen Mümlingtal.

Vom Bahnhof gehen wir zunächst in nördlicher Richtung und treffen bald auf das "rote Dreieck". Wir folgen ihm rechts unter der Bahn hindurch und hinter einem Sägewerk erneut scharf rechts bergauf. Bald schauen wir auf unseren Ausgangsort Hetzbach und entdecken auf der Höhe dahinter das Städtchen Beerfelden, wo die Mümling in einem sehenswerten Brunnen entspringt.

Bis zum Wald ist das Pfädchen ist etwas verwachsen. Stetig steigend kreuzen wir mehrere Querwege. Einmal heißt es aufpassen, denn unser Pfädchen setzt sich linkshaltend fort. Über eine Kuppe kommen wir zu einer Lichtung. Weiter ansteigend halten wir uns bei der Kreuzung "Vogelherd" etwas links, steigen aber danach rechts weiter an und kommen bald zum Parkplatz "Reussenkreuz" an der Straße vom Mümling- ins Ittertal. Links geht es zum Schloß Krähberg hinauf, das jedoch ein Seminarzentrum ist und nicht besichtigt werden kann.

Auf der anderen Straßenseite wandern wir nun mit dem "roten Dreieck" rechts am Gasthaus vorbei und auf einem Pfädchen abwärts. Am Waldrand nach rechts zur Straße und auf dieser wenige Schritte bis zum "Parkplatz Mühs". Nach links folgen wir dem "roten Dreieck", das auf einem geteerten Weg verläuft. Wo dieser nach rechts umknickt gehen wir geradeaus weiter. Kurz nach einer Lichtung müssen wir uns entscheiden: Haben wir unser Essen im Rucksack bleiben wir auf dem "roten Dreieck" und folgen ihm geradeaus bis zum Sensbacher Friedhof. Wollen wir aber im Sensbachtal einkehren, dann führt uns die "gelbe 2" nach links hinab bis wir nahe am Waldrand sind. Die "2" zeigt nach links und bleibt im Wald, während wir aber geradeaus bis zum Teerweg gehen und diesem nach links hinab folgen. Im Hintergrund sehen wir den Fernmeldeturm von Reisenbach, das jenseits des Ittertales wieder im Badischen liegt.

Wir kommen nach Ober-Sensbach und marschieren nun auf der Landstraße, an der sich die Gaststätten befinden, talabwärts bis wir nach gut 1 km an die Abzweigung nach Beerfelden gelangen. Kurz zuvor hat sich das "weiße Quadrat" hinzugesellt. Rechts der Wirtschaftsgebäude des "Buckelwirtes" steigt es an und führt über eine Wiese hinauf zum Wald. Anfangs recht steil mündet der Weg in einen flacheren Forstweg ein und kurz bevor wir an die Straßenkehre kommen zeigen die Markierungen in ein verstecktes Pfädchen, das parallel zur Straße weiter aufwärts führt. So gelangen wir an den oben auf der Höhe gelegenen Sensbacher Friedhof. Er wurde im Jahr 1619 als Pestfriedhof der Dörfer im Sensbachtal eingerichtet und beherbergt heute die Familiengruft der Grafen zu Erbach- Fürstenau. Auch der 1977 bei einem Attentat ums Leben gekommene Vorstandssprecher der Dresdner Bank, Jürgen Ponto, liegt hier begraben.

Hier treffen wir auch wieder das direkt vom Reussenkreuz kommende "rote Dreieck". Dieser Markierung folgen wir nun in südlicher Richtung auf dem Rücken der langgezogenen Sensbacher Höhe. Wir passieren eine Lichtung und können durch die Bäume die Tromm ausmachen. Später kommen von rechts die "zwei gelben senkrechten Striche" hinzu. Unser Weg ist nun mit ganz feinem Schotter befestigt und wir passieren den Sandstein "Am Zigeunerstock". Noch etwa 300 Meter, dann verläßt das "rote Dreieck" diesen Forstweg nach rechts. Bald erneut rechts und über die Landesgrenze nach Baden. Denn bei der kleinen Hütte sind wir am äußersten Zipfel des Eberbacher Stadtwaldes angekommen. Rechtshaltend umrunden wir auf der Westseite die Hohe Warte, mit 549 m der höchste Punkt auf der Gemarkung der badischen Neckartalstadt.

Durch eine schmale Schneise grüßt der Sendeturm auf dem Hardberg bei Siedelsbrunn herüber. Nach einer ganzen Weile bringt uns der inzwischen kaum merklich fallende Weg zu einer Wegspinne. Nach rechts können wir über das Gammelsbachtal hinüber auf die Höhe bei Rothenberg schauen. Wir haben das Rondell auf der Ruhe erreicht. Nun beginnt der Abstieg nach Eberbach. Entweder bleiben wir noch ein Stück oben auf der Höhe und folgen weiter dem "roten Dreieck", das zum Schluß über Pfädchen hinabführt. Oder aber wir gehen ab dem Rondell linkshaltend ohne Markierung bergab. Zwischendurch haben wir einen Blick hin zum Hohen Odenwald, doch den Katzenbuckel können wir hier nicht sehen. Bei der Bauriedhütte knicken wir scharf nach rechts um und folgen nun der "gelben 1 im Kreis" in langen Schleifen bergab. Wir bewundern hier den Hochwald, in dem der mit über 60 m höchste Baum Deutschlands steht. Zwischendurch sehen wir auch den Ohrsberg, um den vor tausenden von Jahren der Neckar herumgeflossen ist.

Am Waldende gehen wir geradeaus weiter durch den Karlstalweg nach Eberbach hinein. Vor der Brücke über die Bahnlinie entdecken wir jedoch wieder die Wanderwegmarkierungen des Odenwaldklubs und folgen ihnen nach links. Neben der Bahnlinie überqueren wir eine Straße und die Itter, gehen danach ohne Markierungen an den Gleisen entlang weiter, dann unter der Bahn hindurch und gelangen so rasch zum Endpunkt, dem Bahnhof von Eberbach.

 

Wanderung :

Von Hetzbach über das Reussenkreuz und den Sensbacher Friedhof nach Eberbach.

Wanderzeit :

Etwa 6 Stunden (22 km) durch das Sensbachtal.

gesamter Höhenanstieg :

250 Meter am Beginn der Wanderung, bei Einkehr im Sensbachtal zusätzlich 200 Meter.

Einkehrmöglichkeiten :

Reussenkreuz, Sensbach (abseits des Höhenweges), Eberbach.

Kartenmaterial :

Freizeitkarte 1 : 50.000 Blatt F 514 "Mosbach", herausgegeben vom Landesvermessungsamt Baden-Württemberg. Topographische Freizeitkarte 1 : 20.000 mit Wanderwegen, Blatt TF 20-10 Beerfelder Land, herausgegeben vom Hessischen Landesvermessungsamt.

Sehenswürdigkeiten :

Sensbacher Friedhof.

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln :

Mit der Bundesbahn über Heidelberg und Eberbach nach Hetzbach.

Fahrkarten :

Für die Wanderung eignet sich das "Wochenendticket" der Bahn bzw. das Baden-Württemberg-Ticket der Bahn mit Aufzahlen für die Fahrt von Eberbach nach Hetzbach.

Anreise mit dem Auto :

Karlsruhe - A 5 - Ausfahrt Heidelberg/ Schwetzingen - Heidelberg - B 37 - Eberbach, Parkmöglichkeiten beim Bahnhof.
Von Eberbach mit dem Zug nach
Beerfelden-Hetzbach, Fahrkarte unbedingt aus dem Automaten des RMV (Rhein-Main-Verkehrsverbund) lösen. Da auf der Odenwaldbahn zwischen Erbach und Eberbach nur wenige Züge fahren, empfiehlt es sich den frühesten Zug ab Eberbach in Richtung Frankfurt zu nehmen. Montags bis Samstags fährt er um 8.36 Uhr, sonntags leider erst um 10.36 Uhr.

zurück zur Tourenauswahl.


Die deutschen Landesvermessungsämter haben auf Grundlage der Topographischen Karte 1 : 50.000 eine Serie von 14
CD-ROMs herausgegeben. Zu diesen CD-ROMs können Sie sich hier ein Overlay mit dem genauen Verlauf des Wandervorschlages für Ihren privaten Gebrauch und zu Ihrer Tourenplanung herunterladen.

Für den Download bitte einmal auf das Top50-Logo klicken, bzw. mit der rechten Maustaste auf das Logo drücken und dann im Kontextmenü wählen "Ziel speichern unter...":

Overlay mit dem Wegverlauf zum Herunterladen

Wenn Sie auf die grüne Kuh klicken, finden Sie einen Link zur Seite der GPSies, auf der die Strecke auf GoogleMaps betrachtet und ein Overlay für diese Tour in vielen anderen Datenformaten heruntergeladen werden kann.

GPSies - Tracks for Vagabonds

 

Dieser Wandertip ist am 26. Juni 1997 erschienen.

nach oben


Webmaster:
webmaster@carsten-wasow.de