Aus dem Wanderbuch "Wandern im Odenwald" - Tour 56
Beerfelden (Odenwald). Das kleine Städtchen im hessischen Odenwald liegt auf einer Höhe von etwa 400 m auf der Wasserscheide zwischen Main und Neckar. Eine
Schulfreundin brachte mich auf die Idee zu einer bequemen Wanderung, sie wollte nicht steigen und so suchte ich eine Tour auf der Höhe aus und wählte den Weg auf
der Wasserscheide. Sie berührt gleich zwei Stellen, an denen Menschen ihr Leben gelassen haben.
Der Natourbus bringt uns in vielen Kurven von Hirschhorn hinauf auf die Höhe. Wir steigen an der "Gammelsbacher Straße" in Beerfelden aus und gehen zurück bis zur
Kreuzung an der "Metzkeil". Hier ist es nach rechts nicht weit bis zum Zwölfröhrenbrunnen, aus dem die nach Norden in den Main fließende Mümling entspringt.
Wir gehen aber vor dem Rathaus des Städtchens links und folgen gleich darauf dem "weißen Dreieck" rechts in die Kirchstraße. An der Kirche fällt uns das Dach des
Kirchturms der St. Martins-Kirche auf, er ist aus Sandstein gemauert und hat keine Ziegel. Am Ende der Straße halten wir uns links und finden uns auf der Landstraße
Richtung Affolterbach wieder. Rechts der Straße bemerken wir auf der Höhe eine Baumgruppe. Als wir dort angekommen sind sehen wir den dreischläfrigen Galgen des
früheren Zentgerichts, einen der am Besten erhaltenen in Deutschland mit Platz für 6 Delinquenten. Letztmals wurde er 1804 gebraucht: Eine Zigeunerin wurde
hingerichtet, weil sie ein Huhn und zwei Laib Brot für ihr krankes Kind gestohlen hat.
Wir wandern über den Parkplatz, dann ein Stück auf der Straße bis zur Kurve am Waldrand, wo uns die weiße Markierung rechtshaltend in einen Feldweg schickt, der
weiter am Waldrand entlangführt. Wo er ganz in den Wald eintaucht folgen wir nun der "gelben 3 im Kreis" nach rechts langsam steigend vorbei an einem Funkmast
durch den Wald. Nach einer Weile kommen wir zu einem Teerweg, dem wir nach links folgen. Wollen wir 1,5 Kilometer Hartbelag umgehen, folgen wir der "gelben 3"
nach links hinab, bis sie auf die "gelbe 5" trifft, die uns zurück zum Teerweg bringt. Dies erkaufen wir uns aber mit Höhenunterschieden. Sonst bleiben wir auf dem
Teerweg. Irgendwann kommt von links die "gelbe 5" hinzu und unter einer Stromleitung hindurch gelangen wir etwas ansteigend zu einer Wegspinne auf der Höhe 450.
Der Teerweg führt geradeaus hinab nach Güttersbach, wir aber wandern halblinks noch wenige Meter ansteigend auf einem geschotterten Weg weiter. Nach etwa 10
Minuten kommen wir an den Waldrand und gehen geradeaus in die Feldflur.
Vor uns sehen wir die Kuppen von Meisenberg und Spessartkopf in der Nähe des Siegfriedbrunnens. Rechts liegt hinter dem Wald Güttersbach, nach links versteckt sich
Airlenbach und in einiger Entfernung sehen wir sogar den Katzenbuckel. Als Markierung haben wir wieder mal eine "gelbe 3". Bald wieder am Waldrand entlang
wandern wir auf die Straße zu, doch kurz davor schickt uns die Markierung rechts in einen Pfad in der Nähe der Straße. Er gabelt sich irgendwann und so gelangen wir
linkshaltend rasch zum Parkplatz Olfener Höhe, an dem Sitzgruppen und eine Schutzhütte zur Rast einladen.
Hier zweigt auch die Straße nach Güttersbach ab, der wir nun nach rechts folgen wollen. Schon nach 200 Meter können wir nach einem Wegweiserschild, dessen
Rückseite wir sehen, nach links in den Wald zurück. Der Weg dreht bald nach rechts ab und bringt uns nach 5 Minuten zu einem weiteren Teerweg, der uns nach rechts
zum nahen Olfener Bild schickt, einem Bildstock, der wegen seiner für diese Region unüblichen Höhe von etwa 3 Metern auffällt und früher für die Kirchgänger nach
Güttersbach, später für die Wallfahrer nach Walldürn und Schöllenbach ein Andachtspunkt auf ihrem Weg war.
Hier gehen wir links und folgen "Gü 4" nach weiteren 5 Minuten zu einem Querweg, auf dem es rechts nur ein paar Schritte zu den Drei Eichen sind, wo wir nach links
weiterwandern wollen. Nach einigen Minuten haben wir erneut eine "gelbe 3", die uns wenig später zum "roten Kreuz" bringt, das von links hinzu kommt und geradeaus
in einen etwas zerfahrenen Waldweg führt. Auf einer Kuppe können wir nach rechts durch eine Baumlücke zur Neunkircher Höhe mit dem Kaiserturm und der
Radarstation schauen. Kurz bergab gelangen wir bald zu einem Schotterweg, dem wir nach links folgen. Doch gleich darauf bringt uns bei einer auffälligen Holzskulptur
ein Pfädchen nach links zum nahen Siegfriedsbrunnen, der einer der sieben Plätze in der Region ist, wo nach der Nibelungensage Hagen den Siegfried von hinten
erstochen haben soll.
Das Pfädchen bringt uns zurück zum Schotterweg, wo wir nach links weiterwandern wollen. Doch schon nach wenigen Metern zeigt das "rote Kreuz" in den zweiten der
rechts abzweigenden Wege. Vorbei an einer Schutzhütte führt der Pfad hinab zum Waldrand. Beim zweiten Querweg haben wir die Möglichkeit unsere Knie zu schonen,
indem wir nach rechts "G 7" folgen, der uns deutlich flacher, dann bei der nächsten Kreuzung ohne Markierung nach links an den Waldrand bringt wo von rechts das
"rote Kreuz" herunterkommt. Rechtshaltend gehen wir auf die Häuser des Erholungsortes Grasellenbach zu. Zuvor grüßt von links durch eine Waldlücke der Sendemast
auf dem Hardberg bei Siedelsbrunn herüber. Im Ort kommen wir rasch an die Landstraße, wo es nach links nur wenige Schritte zur Bushaltestelle der Linienbusse nach
Weinheim und Heppenheim sind. Dort beenden wir unsere Wanderung durch den Odenwald. Wollen wir zuvor aber noch einkehren dann queren wir die Straße und
finden drüben mehrere Gaststätten zur Einkehr.
Wanderung : |
Von Beerfelden über den Galgen und den Höhenrücken zur Olfener Höhe, von dort weiter über das Olfener Bild
und den Siegfriedsbrunnen nach Grasellenbach. |
Wanderzeit : |
etwa 3 1/2 Stunden (13 km). |
gesamter Höhenanstieg : |
etwa 100 Meter. |
Einkehrmöglichkeiten : |
Beerfelden, Grasellenbach - unterwegs keine. |
Kartenmaterial : |
Freizeitkarte 1 : 20.000, Blatt 10 "Beerfelder Land", herausgegeben vom hessischen Landesvermessungsamt (hier
fehlen die nur letzten Meter nach Grasellenbach). |
Sehenswürdigkeiten : |
schöne Ausblicke, Galgen, Olfener Bild, Siegfriedsbrunnen. |
Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln : |
Mit der Bundesbahn über Heidelberg nach Hirschhorn. Dort umsteigen in den Natourbus Linie 54. Rückfahrt von
Grasellenbach nach Heppenheim oder Weinheim. Weiter mit dem Zug über Heidelberg. |
Fahrkarten : |
Für die Wanderung eignet sich das das "Wochenendticket" der Bahn. jedoch muß für den Bus von Hirschhorn nach
Beerfelden aufbezahlt werden. |
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