Aus dem Wanderbuch "Wandern im Kraichgau" - Tour 7
Sinsheim-Hoffenheim. Im 19. Jahrhundert befanden sich in Hoffenheim und Neidenstein zwei der größten jüdischen Landgemeinden des Großherzogtums Baden. 1940 wurden die 18 verbliebenen Juden aus Hoffenheim nach
Frankreich deportiert. Zuvor wanderten die Brüder Dr. Menachem Mayer und Fred Raymes aus Hoffenheim immer sonntags zu ihrer Großmutter in Neidenstein. Sie überlebten den Holocaust und haben ihr Schicksal im 2008
erschienenen Buch "Aus Hoffenheim deportiert" niedergeschrieben. Ihren regelmäßigen sonntäglichen Spaziergängen ist darin auch ein Kapitel gewidmet. Dieses war auch der Auslöser mit einem Wanderweg an diese beiden
Überlebenden zu erinnern, der im Jahr 2012 eingerichtet wurde. Ihn wollen wir heute erwandern. Leiten wird uns das Zeichen des Wanderweges Menachem und Fred, die weißen Buchstaben M und F im Kreis.
Vom Bahnhof in Neidenstein aus wandern wir vorbei am Gasthaus "Zum Schiff" an der Ampel über die Umgehungsstraße in den von der Burg gekrönten Ort im Tal des Schwarzbaches, den wir gleich nach der Straße ebenfalls
überqueren. Dort schicken uns die Zeichen nach etwa 200 Meter links in die neue Straße. Bald sind wir wieder am Schwarzbach, wenden uns aber beim Mühlweg doch rechts in den Ort und steigen durch den "Kirchgraben" hinauf und
wenden uns bei der Dorflinde am Gasthaus zur Sonne nach links. Beim Gasthaus zum Goldenen Adler lohnt sich ein kleiner Abstecher nach links in die Schloßstraße in den kleinen alten Ortskern.
Unser Wanderweg aber führt rechtshaltend zunächst durch die Eschelbronner Straße, dann links den Galgenbuckel hinauf. Bald kann man rechts zum Schloß gelangen. Man kann es aber nicht besichtigen, es ist Privatbesitz, aber
der Hof davor ist zugänglich. Wir aber wandern rechtshaltend hinauf zum Friedhof, dort scharf links weiter hinauf. Beim kleinen Friedhof der gräflichen Familie von Venningen erreichen wir den Wald, gehen kurz am Waldrand
entlang und folgen unserer Markierung dann im Wald vor der Schranke rechtshaltend an einem Wasserbehälter vorbei kurz kräftig bergauf. Oben bringt uns der "Schloßwaldweg" über eine Kuppe. Wo er nach links zu einer
Wegspinne abknickt nehmen wir einen Pfad nach rechts zu einem Schotterweg, auf dem wir links bergauf gehen. Nun wandern wir über einen Höhenrücken. Von links kommt die Markierung W3 hinzu und geradewegs wandern
wir zur nächsten Kreuzung. Hier wenden wir uns links und gehen bergab in den Talgrund, dort gehen wir zunächst geradeaus, dann aber bei der nächsten Kreuzung nach links. Nach wenigen Minuten passieren wir das Hoffemer
Brünnle, wo auch eine Sitzgruppe zu einer kleinen Rast einlädt.
Wenig später ignorieren wir den Abzweig zum Dreimärker und folgen weiter dem nach rechts abdrehenden Weg, der nun leicht ansteigt. Dann aber schickt uns die Markierung des Menachem-und-Fred-Weges nach links in einen
Waldweg. Dieser bringt uns nach wenigen Minuten zu einem weiteren Forstweg, dem wir nun nach links folgen wollen. Bald wandern wir am Rand Streuobstwiese entlang weiter. Wir ignorieren den Abzweig in die
Teufelsklinge und wandern nun ansteigend vorbei an einem Funkmast zu einer Wegkreuzung. Geradewegs wandern wir unter der Stromleitung hindurch entlang einer Hecke mit weiter Aussicht bis zum Königstuhl und zu den
Pfälzer Bergen auf die gegenüberliegende Waldecke am Gigglerskopf zu. Dort halten wir uns links und gehen kurz am Waldrand entlang, dann aber doch in den Wald hinein.
Geradewegs vorbei an einer Schutzhütte wandern wir noch etwa 20 Minuten durch den Wald, bis wir den Ortsrand von Hoffenheim beim Dietmar-Hopp-Stadion erreichen, der ursprünglichen Spielstätte des SV 1899
Hoffenheim. Geradewegs wandern wir auf der Silbergasse in den Ort hinab.
Vorbei an einem Gedenkstein für die 1940 in das KZ Gurs transportierten jüdischen Bewohner Hoffenheims passieren wir rechtshaltend das Heimathaus mit Brunnen im alten Ortskern und gelangen so zur B 45, dieser folgen
wir ein paar Meter nach links, dann geht es nach rechts durch die Eschelbacher Straße zum nahen Bahnhof, an dem wir unsere Wanderung beenden wollen.
Wanderung : |
Von Neidenstein durch den Wald zum Hoffemer Brünnle und weiter über den Gigglerskopf nach Hoffenheim. |
Wanderzeit : |
etwa 2 Stunden (9 km). |
Wegmarkierung : |
Auf der gesamten Strecke die weißen Buchstaben M und F im Kreis.. |
gesamter Höhenanstieg : |
etwa 200 Meter. |
Einkehrmöglichkeiten : |
Neidenstein und Hoffenheim. |
Kartenmaterial : |
Freizeitkarte 1 : 20.000, Blatt TF20-17 Kleiner Odenwald - Brunnenregion, herausgegeben vom hessischen Landesvermessungsamt. Der Wanderweg ist dort aber noch nicht eingezeichnet |
Anreise mit öffentlichen
Verkehrsmitteln : |
Entweder über Heidelberg oder über Eppingen nach Meckesheim, dort umsteigen nach Neidenstein. Rückfahrt von Hoffenheim. |
Fahrkarten : |
Für die Wanderung eignet sich das Baden-Württemberg-Ticket der Bahn. |
Anreise mit dem Auto : |
Karlsruhe - A5 - Walldorfer Kreuz - A6 - Richtung Heilbronn bis AS. Sinsheim, dort auf der B 45 nach Hoffenheim. Im Ort Richtung Eschelbronn abbiegen. Parkmöglichkeiten beim
Bahnhof, dann Fahrt mit der S-Bahn über Meckesheim nach Neidenstein. |
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