Kehl / Straßburg. Beim Blick auf die Karte stellen wir verwundert fest: Da läuft ein Wanderweg mitten durch Straßburg, denn im Sommer 1997 haben Vogesenclub und
Schwarzwaldverein nämlich auf der Europabrücke eine neue Verbindung vom Wegenetz des Schwarzwaldes zu den Vogesen geschaffen. Diese Route wollen wir daher
heute unter unsere Sohlen nehmen und die elsässische Hauptstadt einmal ganz anders erkunden. Nach der Landesgartenschau 2004 hat man den Weg verändert und über
die neue "Passerelle des deux rives", die Mimram-Brücke, geführt.
Wir starten am Bahnhof der badischen Grenzstadt Kehl und entdecken am Ampelmast die beiden Wegmarkierungen "blaue Raute" und "blaue Wellenlinien in einer
Raute" des Rheinauenweges, überqueren die B 28 und gehen geradewegs bei der Deutschen Bank in die Stadt. Die Markierung des Rheinauenweges schickt uns aber
schon nach wenigen Metern rechts in die "Friedensstraße" und wo diese nach links abknickt gehen wir rechts in die verkehrsberuhigte "Hermann-Dietrich-Straße". Bei
einem modernen Glasgebäude halten wir uns links und gehen vorbei an der "Villa Schmitt" über Stufen zum Rhein. Rechts sehen wir die Europabrücke, links die neue
für die Landesgartenschau im Jahr 2004 gebaute "Mimram-Brücke". Dorthin schickt uns auch die Markierung und so wandern wir durch die Parkanlage, bis wir die
Brücke erreichen. Über Treppen gelangen wir auf das moderne Bauwerk und wandern über den Rhein nach Straßburg und auf der französischen Seite geradeaus in den
"Jardin des deux Rives", wo wir rechts der Blumenrabatten weiterwandern. Übrigens leitet uns jetzt die "rote Raute" des Vogesenclubs.
Nach dem Parkausgang überqueren wir noch die Straße und gehen dann aber nach 30 Metern den Fuß- und Radweg nach rechts. Kurz vor der Brückenauffahrt auf die
"Europabrücke" schickt uns die Markierung nach links und wir wandern um eine Kirche herum dann doch zur Straße, die wir mit Hilfe von zwei Fußgängerampeln
überqueren. Vor der Bushaltestelle "Parc du Rhin" gehen wir nun linkshaltend über die dritte Ampel und gegen die Einbahnstraße in die "Rue Couleaux" und führt beim
Hafenbahnhof unter der Bahnlinie hindurch, dann geht es halblinks durch das Industriegebiet vorbei an der Coopérative und später am Hafenamt, einem Gebäude mit
einem Uhrturm. Auf der Pont d´Anvers überqueren wir ein Hafenbecken und gehen gleich danach über eine steile Treppe hinab.
Auf der anderen Straßenseite gehen wir auf ein Rondell bei der Kaserne der Fremdenlegion zu, nehmen aber den Weg direkt am Ufer des Hafenbeckens entlang und
wandern etwa zehn Minuten auf dem Uferweg vorbei am Naviscope, einem Schiff, das man besichtigen kann, bis uns die Markierung wieder in die Siedlung schickt. Bei
einem Platz müssen wir rechts und kommen zu einem Kreisel, den wir linkshaltend umgehen und über die Straße gelangen wir in den Park der Orangerie, die im 19.
Jahrhundert im Stil eines englischen Gartens angelegt wurde. Dort gehen wir zunächst einige Meter nach links und dann auf der Hauptallee auf den Pavillon Joséphine
zu, gehen davor rechts und machen einen großen Bogen um das Gebäude herum. Unvermittelt stehen wir vor dem Palais de l´Europe, dem Gebäude des Europarats, das
sich auf der anderen Straßenseite befindet. Wir bleiben noch ein Stück im Park, verlassen ihn dann aber nach rechts, überqueren die "Avenue de l´Europe" und bald
danach auf einem Steg einen Arm des Flüßchens Ill. Drüben gehen wir links an der Ill entlang. In einiger Entfernung entdecken wir das Münster, so daß wir uns etwas
orientieren können.
Wir marschieren unter einer Brücke hindurch und dann gleich rechts. Der Weg schlägt einige Haken durch die Siedlung, dann queren wir einen weiteren Arm der Ill.
Drüben halten wir uns leicht links und kommen in den "Parc du Contades", den wir ganz durchqueren. Vorbei an einem Pavillon sehen wir rechts die 1958 erbaute
Friedenssynagoge. Bald kommen wir zum Place de la République, wo sich das Verwaltungsgebäude der Präfektur, das Palais du Rhin - der ehemalige Kaiserpalast
befinden. Wir wandern direkt an der Universitäts- und Landesbibliothek und dem Nationaltheater vorbei. Über einen Steg überqueren wir noch einen Arm der Ill, gehen
drüben rechts bis zur Theaterbrücke beim Opernhaus. Wir sind nun schon im Stadtzentrum und gelangen nach links rasch zum Place Broglie, wo sich links das Rathaus
- das 1736 erbaute ehemalige Schloß der Familie Hanau-Lichtenberg - befindet.
Noch ein Stück geradeaus, dann schickt uns die rote Markierung links und vorbei am Place Kléber, in dessen Mitte sich das Mausoleum des Straßburger Generals
Kléber befindet, kommen wir so an den Place Gutenberg. Wir gehen hier links und stehen gleich vor dem Haus Kammerzell aus dem 15. Jahrhundert mit seinem reich
geschnitzten Fachwerk. Dort rechts sind wir schon auf dem Münsterplatz, wo das weltbekannte Münster aus dem 11.-15. Jahrhundert mit seinem 142 m hohen Turm
das weithin sichtbare Wahrzeichen der Stadt bildet. Wir gehen geradewegs zur Ill, wo sich links der Anleger der Rundfahrtschiffe befindet. Unser markierter Wanderweg
bringt uns - immer an der Ill entlang - unter zwei Brücken hindurch und in das Gerberviertel La-Petite-France mit schönen Fachwerkhäusern. Die Markierung zeigt
links über die Schleuse und auf der anderen Seite des Schiffahrts-Kanals, auf dem die Fahrgastschiffe die Altstadt umrunden und gehen auf verwinkelten Wegen vorbei an
der Spitzmühle zu den "Ponts Couverts" - den gedeckten Brücken mit vier massiven Wehrtürmen aus dem 13. Jahrhundert. Links gehen wir über die drei Kanäle und
drüben dann rechts zur Barrage Vauban, dem Vauban-Wehr mit seiner Aussichtsterasse. Nun gehen wir durch diesen Gang hindurch zum Musée de l´Art moderne und
dahinter links zur gleichnamigen Straßenbahnhaltestelle.
Hier wollen wir unsere Wanderung durch Straßburg beenden, die uns auf unbekannten Wegen viele Sehenswürdigkeiten der elsässischen Metropole gezeigt hat.
Wanderung : |
Von Kehl über die Rheinbrücke, durch den Hafen, die Orangerie vorbei am Palais de l´Europe ins Stadtzentrum von
Straßburg bis zur Aussichtsterasse Barrage Vauban und zum Museum der Modernen Künste. |
Wanderzeit : |
ohne Besichtigungen etwa 3 Stunden (11 km). |
Wegmarkierung : |
Auf der gesamten Strecke im Stadtgebiet von Straßburg "rote Raute" des Sentier Stanislas Kléber. |
Einkehrmöglichkeiten : |
Kehl und Straßburg. |
Kartenmaterial : |
Freizeitkarte 1 : 50.000 Blatt F 503 "Offenburg", herausgegeben vom Landesvermessungsamt Baden-Württemberg und
vom Schwarzwaldverein oder Carte des Vosges (1 : 50.000) Blatt 2/8 "Wissembourg - Niederbronn-les-bains -
Haguenau - Strasbourg" des Vogesenclubs (beide aber noch mit altem Wegverlauf über den Rhein). |
Sehenswürdigkeiten : |
Palais de l´Europe, Altstadt von Straßburg mit Münster und vielem anderen, Parkanlagen. |
Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln : |
mit der Bundesbahn nach Kehl, Rückfahrt vom Musee de l´art moderne in Straßburg mit der Straßenbahnline B oder
C bis "Homme de Fer", dort umsteigen in die Straßenbahnlinie D bis zur Endstation "Aristide Briand". Von dort fährt
die Buslinie 21 bis Kehl, Bahnhof, dann mit der Bundesbahn zurück nach Karlsruhe. |
Fahrkarten : |
Für die Wanderung eignet sich das Baden-Württemberg-Ticket. Für Straßenbahn und Bus in Straßburg muß
aufbezahlt werden. |
Informationen : |
Office du Tourisme (Verkehrsamt der Stadt Straßburg), 17 place de la Cathédrale (BP. 70020), 67082
STRASBOURG CEDEX, Tel. (0033) 3 88 52 28 28 - Fax : (0033) 3 88 52 28 29, E-mail : info@ot-strasbourg.fr |
Hinweise : |
Personalausweis nicht vergessen ! |
Buchtip zu dieser Wanderung : |
"Strasbourg et ses environs à pied" (in französischer Sprache), Topoguide (Réf. VI04) der FFRP aus der Serie "Une
ville à pied". Das Buch stellt mehrere Wanderungen in der Stadt Straßburg und der näheren Umgebung vor, ISBN
2-85-699-907-7, Preis in Frankreich: 12,95 EUR |
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