BNN-Wandertips - Elsaß: Vom Kapellenbogen zum Panzergraben

BNN-Wandertips

 

Rundwanderung im Hochwald
Entlang der Maginot-Linie

Aus dem Wanderbuch "Wandern rund um Karlsruhe" - Tour 17

Wissembourg (Weißenburg). Westlich der elsässischen Grenzstadt zieht sich der Höhenzug des Hochwaldes in südwestlicher Richtung dahin. Zwei Straßen überqueren ihn: Im Norden die Landstraße von Weißenburg nach Lembach über den Taubenhauspaß (Col du Pigeonnier) und in der Mitte das Sträßchen von Drachenbronn nach Lembach über den Col du Pfaffenschlick. Diese beiden Pässe verbindet unser heutiger Wandervorschlag.

Die Gegend wurde in den Jahren 1932 - 37 mit starken militärischen Befestigungen versehen - der Maginot-Linie. Sie sollten verhindern, daß deutsche Truppen im Nordelsaß einmarschieren. In Schoenenburg auf der Ostseite, sowie in Lembach im Westen des Höhenzuges gab es in den Berg gebaute Militärfestungen, die man heute besichtigen kann. Der Weg über die Höhe war mit einem Panzergraben gesichert.

Wir parken unser Fahrzeug am Col du Pigeonnier und zwar auf dem Parkplatz links der Straße. Wir gehen anfangs auf der geteerten Zufahrt zum Fernsehsender auf dem Eselsberg. Von rechts kommt gleich der "gelbe Strich". Ihm wollen wir uns im ersten Teil der Wanderung anvertrauen. Wo die geteerte Straße nach links umknickt schickt er uns geradeaus in einen sandigen Waldweg. Nach rechts bieten sich uns schöne Ausblicke bis in den Pfälzerwald. Einige Minuten laufen wir auf dem Kamm, dann schwenkt unser Wanderweg auf die Nordseite des Luchsenkopfes. Nun schlängelt er sich immer am Hang entlang. Nach einer ganzen Weile zeigt die Markierung nach rechts und führt hinab zum Waldrand. Vor uns liegt das Dorf Climbach. Wir müssen links über einen Parkplatz, dahinter rechts in einen Pfad und gelangen so an den Kapellenbogen, dem Rest einer Eremitage aus dem 13. Jahrhundert an der Climbronner Quelle.

Weiter wandern wir eine Weile am Waldrand entlang, müssen dann aber nach links hinauf und kommen an einen Forstweg, dem wir nun nach rechts folgen. Der markierte Wanderweg kürzt eine Kurve dieses Forstweges ab, aber so oder so kommen wir rasch an eine Wegspinne. Rechtshaltend gehen wir auf dem ebenen Weg mit unserer Markierung weiter. Bald kommen wir an die Wegkreuzung "Carrefour des 3 Forêts", dort wo der ältere hohe Wald an einen dichten Jungwald grenzt. Wir gehen geradeaus weiter und erreichen nach 200 Metern den Panzergraben. In den Winkeln dieses Grabens standen Kanonen. Sie waren so plaziert, daß mit ihnen der ganze Graben überwacht werden konnte und so ein unbemerktes Durchbrechen des Feindes unmöglich war. Erst seit wenigen Jahren ist es möglich, diesen Graben zu durchwandern, vorher war er Sperrgebiet.

Unser Wanderweg führt durch den Graben und auf der anderen Seite in etwa einer Viertelstunde am Col du Pfaffenschlick.

Der "gelbe Strich" führt übrigens in etwa 45 Minuten (einfacher Weg) zum Soultzerkopf, auf dem sich eine bewirtschaftete Hütte des Vogesenclubs befindet. Wem dieser Wandervorschlag zu kurz ist, der sollte diesen Abstecher mitnehmen, kann man doch vom Soultzerkopf einen schönen Blick ins Rheintal genießen.

Nach der Rast am Col du Pfaffenschlick gehen wir ein Stück auf dem gleichen Weg zurück, auf dem wir gekommen sind. Nach wenigen Minuten folgen wir bei der Weggabel nun dem "grünen Dreieck" nach links. Dies ist der Weg, den man früher zur Umgehung des Panzergrabens nehmen mußte. Wir kommen zur Straße, auf der wir nun wenige Meter bleiben müssen. Links der Straße sind in der Wiese noch Geschütztürme und Bunker des zur Maginot-Linie gehörenden Werkes Hochwald sehen.

Nach dem Militärgelände zeigt das "grüne Dreieck" nach rechts in den Wald. Im Zickzack gelangen wir bald wieder an den "Carrefour des 3 Forêts" und steigen noch ein paar Minuten weiter bergauf zum "Col du Stiefelsberg". Dort wechseln wir auf das "rote Kreuz" und gehen über den Paß, dann nach links umschwenkend bergab. Kurz nach einer Wegabzweigung zeigen die Markierungen nach rechts in ein Pfädchen. Es führt uns über den Schloßberg, wo das im 17. Jahrhundert aufgegebene Schloß Cleeburg stand. Der Forstweg, in den wir einschwenken wird bald zu einem Pfad. Eine ganze Weile führt er fast eben am Osthang des Bergrückens entlang. Wo der Pfad wieder zu steigen anfängt, zeigt unser "rotes Kreuz" nach rechts und bringt uns in wenigen Minuten zu einer mitten im Wald stehenden Stechpalme (Houx géant). Nach wenigen Metern halten wir uns nun links, folgen dem "grünen Punkt" und sind rasch wieder bei unserem Auto am Col du Pigeonnier. Auf der anderen Straßenseite befindet sich übrigens die an Sonn- und Feiertagen bewirtschaftete Hütte des Weißenburger Vogesenclubs.

 

Wanderung :

Vom Col du Pigeonnier zum Kapellenbogen (Climbronn), Panzergraben, Col du Pfaffenschlick, zurück über den Stiefelsberg und die Stechpalme zum Col du Pigeonnier.

Wanderzeit :

etwa 3 bis 3 1/2 Stunden (12 km).

gesamter Höhenanstieg :

etwa 150 Meter.

zusätzlich :

Vom Col du Pfaffenschlick weiter zum Soultzerkopf (hin und zurück etwa anderthalb Stunden, 5 km, Höhenunterschied 100 Meter mehr).

Einkehrmöglichkeiten :

Col du Pfaffenschlick, Hütte des Vogesenclubs am Col du Pigeonnier (sonntags geöffnet).

Kartenmaterial :

"Wandern und Radwandern in der Südpfalz", Topographische Karte mit Wanderwegen 1 : 50.000, herausgegeben vom Landesvermessungsamt Rheinland-Pfalz. Französische Kartenserie "Top 25" Blatt 3814-OT Haguenau - Wissembourg (l´Outre Forêt), herausgegeben vom Institut Géographique National in Paris.

Sehenswürdigkeiten :

Kapellenbogen bei Climbach, Panzergraben der Maginot-Linie.

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln :

Die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist wieder möglich, weil der Wanderbus von Wissembourg bis zur Burg Fleckenstein seit dem Jahr 2009 wieder fährt. Nach Wissembourg gelangt man mit der Bundesbahn mit Umsteigen in Winden (Pfalz).

Fahrkarten :

Für die Wanderung eignet sich die Regio-X-Karte des KVV. Ab Wörth am Rhein gelten auch die Fahrausweise des VRN.
Für den französischen Bus müssen 4,00 EUR (Tageskarte) zubezahlt werden.

Anreise mit dem Auto :

Karlsruhe - A 65 - Kandel-Süd - B 9 - bis Langenberg, rechts nach Schaidt - Steinfeld - Schweighofen - Schweigen - Weißenburg, dort in Richtung Bitche bis auf die Paßhöhe.

Informationen :

Office du Tourisme, F- 67160 Wissembourg, Tel.: (0033) 3 88 94 10 11, Office de Tourisme Lembach et Environs, 23, route de Bitche, F-67510 Lembach, Tel. (0033) 388 94 43 16.

Hinweise :

Personalausweis nicht vergessen !

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Die deutschen Landesvermessungsämter haben auf Grundlage der Topographischen Karte 1 : 50.000 eine Serie von 14
CD-ROMs herausgegeben. Zu diesen CD-ROMs können Sie sich hier ein Overlay mit dem genauen Verlauf des Wandervorschlages für Ihren privaten Gebrauch und zu Ihrer Tourenplanung herunterladen.

Für den Download bitte einmal auf das Top50-Logo klicken, bzw. mit der rechten Maustaste auf das Logo drücken und dann im Kontextmenü wählen "Ziel speichern unter...":

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Dieser Wandertip ist am 22. März 2001 erschienen - Aktualisiert am 03. Mai 2006.


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