Rheinauenweg |
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Die Wandertage im Einzelnen |
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Leopoldshafen, Vogelpark / Abzw. HW 52 - 6,7 - Ölhafen (Kleiner Bodensee) / Albbrücke - 4,7 - Karlsruhe-Maxau, Rheinbrücke - 2,9 - Rheinhafensperrtor - 3,2 - Rappenwört, Naturfreundehaus/ Anschl. HW 7 Die heutige Etappe beginnt am westlichen Ortsende von Leopoldshafen, genau an einer Wegspinne in der Nähe des Vogelparks, wo der Rheinauenweg vom Ort aus gesehen in den mittleren der drei Wege führt, der südlich um den Altrheinarm herumführt. Wir gelangen bald an die erste Brücke, die links über den Pfinz-Entlastungskanal führt. Diese ignorieren wir noch und marschieren geradeaus weiter, bis wir nach 700 Metern an die zweite Brücke, eine Klappbrücke, gelangen, auf der wir links über ein Gewässer gehen.
Dies ist übrigens die Alb, die hier in der Nähe endgültig in den Rhein fließt. Auf der "Stöckigallee" wandern wir geradewegs durch den bei Hochwasser überfluteten Auwald und kommen zu einem Häuschen, kurz vor einem See, der im Volksmund "Schmugglermeer" heißt. Der Name kommt daher, daß früher der unbegradigte Rhein noch Landesgrenze zwischen Baden und der bayrischen Rheinpfalz war und für den Warenverkehr zwischen den Ländern ein Zollgeld errichtet werden musste. Hier schwenkt unser Weg nach rechts um und wir gelangen rasch an den Rheindamm, auf dem wir der schöneren Sicht wegen besser oben drauf weitergehen wollen. Nach etwa 15 Minuten kreuzt ein Weg unseren Damm. Hier können wir nach rechts an das nahe Rheinufer gelangen, wo Bänke zum Beobachten des Treibens auf dem Fluß einladen. Diese Stelle ist als "Belle" bekannt; der Name geht auf eine Pappel zurück. Auch heute noch heissen Pappeln von denen es hier, nicht zuletzt aufgrund der Bemühungen, nach dem 2. Weltkrieg mit schnellwüchsigen Bäumen aufzuforsten, viele gibt, in der Pfälzer Mundart "Bellen".
Wir wandern noch eine gute Viertelstunde auf dem Damm weiter, bis wir links über die Alb können, wo wir auf der anderen Seite zunächst noch 200 Meter geradeaus weitergehen, dann schickt uns die Markierung nach rechts. Wenig später überqueren wir nochmals den damm und gelangen weiter in ein Naturschutzgebiet. Unser zunächst geteerter Weg bringt uns rasch wieder an den Fluß, auf dessen anderer Seite sich nach einer Biegung der Karlsruher Ölhafen befindet. Bald entfernt er sich wieder von der Alb und wir wandern zwischen ihr und dem kleinen Bodensee zur Linken weiter durch den Wald. Bei einer Informationstafel kann man geradewegs zu einer Aussichtskanzel mit schönem Blick über den Baggersee gelangen. Wir wollen aber nach rechts auf dem idyllischen Fußweg weiterwandern, der uns nach fünf Minuten aus dem Wald heraus auf einen für berechtigte Angler reservierten kleinen Parkplatz bringt. Dahinter schickt uns das "blaue R" scharf nach rechts und schon bald überqueren wir die Alb um gleich danach am Zaun des Karlsruher Ölhafens nach links weiter unter einer Betriebsstraße hindurch zu gehen, die die Raffinerie und den Ölhafen miteinander verbindet. Dann beginnt leider eine Durststrecke auf der Wanderung, die uns die ganz verschiedenen Facetten der Rheinauenwanderung recht deutlich macht. Unser Weg ist fast drei Kilometer schnurgerade und führt zwischen der DEA-Raffinerie zur rechten und der ESSO-Raffinere auf der anderen Seite der Alb hindurch, die hier genauso schnurgerade und kanalisert dahinfließt. Wenn wir Glück haben, dann sind wenigstens ein paar Paddler oder Enten auf dem Flüßchen unterwegs.
Nun werden Sie sich sicher fragen, warum wird so ein Wanderweg ausgewählt. Dies ist einfach. Es gibt zunächst keinen vernünfigen Weg außen herum, und wenn dann ist es ein riesiger Umweg und das Landschaftsbild ist auch nicht so viel besser. Und außerdem, auch das gehört zum Rhein. Also: Augen zu und durch. Weil die Raffinerie auf dem anderen Albufer ein kleineres Gelände hat, als die andere auf der rechten Seite, haben wir nach einer Weile wenigstens zur Linken den zwar durch Stromleitungen etwas getrübten Blick auf Knielingen und die dahinterliegenden Hügel am östlichen Rand von Karlsruhe. Gerade vor uns grüßen von Ferne die langsam näherkommenden hohen Schornsteine des Rheinhafendampfkraftwerkes, das wir in einer guten Stunde erreichen werden. Wir wandern entlang der Alb, queren nach einiger Zeit ein Industriegleis und dann sind wir der Raffinerie entkommen. Unter einer Straße hindurch führt der geteerte Weg in einem Bogen nun bald an die über den Rhein in die Pfalz führende B 10. Rechts auf dem Radweg unter der Bahn hindurch und wenige Meter entlang der Straße, dann schicken uns die Markierungen nach rechts in die Zufahrt nach Maxau am Rhein am nördlichen Fuß der Brückenauffahrt nach Wörth hinüber. In knapp 10 Minuten gelangen wir so - ein Industriegleis zur Papierfabrik querend - zum Rhein und gehen links unter der Straßenbrücke hindurch. Unsere blaue Markierung schickt uns auf den Rheindamm, dem wir dann vorbei am Hofgut Maxau vorbei wandern. Schauen wir zurück sehen wir die Eisenbahnbrücke und die dahinterliegende Straßenbrücke.
Gute 5 Minuten nach dem Hofgut, während denen wir bei entsprechender Sicht den Fremersberg bei Baden-Baden ausmachen können, bemerken wir links des unseren Damm begleitenden Teerweges in einem Wäldchen versteckt das Denkmal für Johann-Gottfried Tulla, der in der Mitte des 19. Jahrhunderts den Rhein begradigte.
Langsam entfernt sich unser Damm vom Rheinufer, bald ist ein kleines Wäldchen zwischen uns und dem Strom und nach einem kurzen Stück auf dem Teersträßchen, das hier auf dem Damm läuft kommen wir nach wenigen Minuten zur Schiffsmeldestelle an der Mündung des Hafenbeckens in den schon fast 200 m entfernten Rhein. Bänke laden zu einer kleinen Pause ein. Auf der anderen Rheinseite sehen wir das Naturfreundehaus Rheinfrieden bei Maximiliansau. Wir bleiben auf dem Damm, der nun nach links umbiegt und erreichen, raschr das Gelände der Wasserschutzpolizei, das wir links umringen, bevor wir dann rechts über Hafensperrtor auf die andere Seite des Hafenbeckens gelangen. Das vor einigen Jahren erbaute Tor dient dem Hochwasserschutz und wird bei einem Pegelstand von mehr als 7,50 m geschlossen, um das Hafengebiet vor den Wassermassen des Rheins zu bewahren.
Drüben dann ein paar Meter nach links am Hafenbecken entlang, dann kommen wir rechtshaltend zum ENBW-Informationszentrum an der Fettweißstraße. Hier nun
rechts, dann haben wir das Rheinhafendampfkraftwerk erreicht, das der Stromversorgung dient. Bei der Straßengabel schickt uns die Markierung nach links in Richtung
auf das Umspannwerk zu. Vor seinem Tor gehen wir rechts kurz über ein Pfädchen und hinauf auf den Damm, dem wir abermals rechtshaltend - links geht es direkt
nach Daxlanden - nochmals am Zaun des Kraftwerks entlang um nach 400 Metern nach links über das "Grüne Wasser" - einem Altwasserarm - nun wieder auf dem
Rheindamm weiterwandern. Bald queren wir einen Weg, passieren wenig später ein kleines Dammwachthaus und den Rappenwörter Altrhein, dann haben wir das
Gelände des Karlsruher Rheinstrandbades erreicht. Wir wandern wenige Schritte nach links um gleich darauf rechts zum großen Parkplatz des beliebten Karlsruher
Naherholungsgbietes und zur Straßenbahnendhaltestelle "Rappenwört" gelangen. Die Gleise zur Linken liegen lassend, gehen wir danach kurz links auf der
Zufahrtsstraße zum Naturfreundehaus Rappenwört, wo der Rheinauenweg an den Odenwald-Vogesen-Weg anschließt und nach knapp 80 km endet. Der kürzeste Weg zur Abreise ist aber die 300 Meter zurück zur Endstation der Karlsruher Straßenbahn zu gehen. Die Linie 6 fährt von hier in die Stadtmitte und zum Hauptbahnhof. Wer noch Zeit und Lust hat, dem sei an dieser Stelle das Naturschutz-Informationszentrum in der ehemaligen Vogelwarte empfohlen. Es informiert die interessierten Besucher über die Rheinauen und ist damit ein guter thematischer Abschluß unserer Wanderung. Dazu folgen wir nach links dem "roten Strich" für 500 Meter in Richtung Daxlanden und gehen dann links zur Vogelwarte. Die Öffnungszeiten finden Sie hier. Text: © Carsten Wasow 2006
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