Aus dem Wanderbuch "Val Müstair" - Tour 3

3. Wie die Perlen an der Schnur - Talwanderung durch alle Dörfer des Münstertales.

Die einzige Route im Münstertal, die mit der gelben Raute für gewöhnliche Wanderwege markiert ist, ist (von den Wegen rund um Müstair einmal abgesehen) der Talwanderweg. Er eignet sich daher auch gut, um sich an das Tal und sein Klima zu gewöhnen. Der Talabschnitt beginnt in Tschierv und führt hinab bis Müstair. Der Weg kann aber auch etwas verlängert werden, in dem man bereits in beginnt.

Lü - die höchstgelegene politische Gemeinde Europas
Lü - bis zur Gemeindefusion im Jahr 2009 die höchstgelegene politische Gemeinde Europas.
(Bild von der Homepage des Kurvereins )

Das kleine Postauto bringt uns von Fuldera hinauf in die bis zur Gemeindefusion im Jahr 2009 höchstgelegene politische Gemeinde Europas, wie sich der kleine Ort stolz bezeichnet. Etwa 60 Einwohner leben hier auf einer Höhe von 1920 m auf einer Sonnenterasse über dem Münstertal und im tiefergelegenen Weiler Lüsai.
Von der Bushaltestelle gehen wir zunächst zurück bis zum Ortsausgang. Hier beginnt nach rechts der Wanderweg nach Tschierv. Zunächst schickt er uns zwar in Richtung Ofenpaß. Doch durch die Wiesen geht es ständig bergab. Bald sind wir im Wald. Nach einer Weile beschreibt unser Weg, der übrigens im Winter bei entsprechender Schneelage als Schlittenbahn benutzt wird eine Doppelschleife, schwenkt später in den Tobel der Aua da Laider, die von der Alp Champatsch hinabfließt, ein und führt dann weiter bergab. Nach einem kurzen Gegenanstieg verlassen wir den Wald und erreichen wenig später die ersten Häuser von
Tschierv (1660 m), genauer gesagt dem Ortsteil Chasuras.

Tschierv - die oberste Talgemeinde
Tschierv, der oberste Talort - im Hintergrund der Ortler.
(Bild von der Homepage von Tourismus Val Müstair)

Wir halten uns links und kommen dann rasch zum kleinen Kirchlein, dort wo die Ofenpaßstraße eine S-Kurve macht. Nun wandern wir für etwa 10 Minuten auf einem eigenen Gehweg entlang der Straße. Wo diese erneut den Rombach überquert, bleiben wir auf unserer Bachseite und nehmen den Schotterweg, der am rechten Talrand verläuft. Dieser Weg war übrigens bis Anfang der Siebziger Jahre die Ofenpaßstraße.
Sie bringt uns nach einer ganzen Weile zunächst nach Fuldera-Daint und nach Durchwandern eines kurzen Wäldchens nach
Fuldera (1638 m).

Fuldera
Fuldera (Bild von der Homepage von Tourismus Val Müstair)

Gleich, noch bevor die Zufahrt von der Ofenpaßstraße ins Dorf einmündet, müssen wir nach rechts etwas bergauf und wir wandern am oberen Rand des Dorfes weiter. Später geht es geradewegs in den Wald.
Immer in Waldrandnähe steigt unser Weg bald an und schwenkt später nach rechts um. Noch etwas bergauf, dann überqueren wir auf einem Steg eine Wildbachverbauung über das Val da l´Arche Gronda. Danach schwenkt der Weg nach links um und führt kräftig bergab. Nach mehreren Richtungswechseln erreichen wir etliche Meter tiefer die Forststraße, die hinauf ins Val Vau und weiter ins Val Mora führt.
Wir gehen etwa 200 Meter nach links auf dieser Straße vorbei an einer Jagdhütte und einem neuen Wasserbehälter, dann schickt uns der gelbe Wegweiser anfangs auf einem Pfad, dann aber bald über einen geteerten Flurbereinigungsweg geradewegs hinab nach
Valchava (1412 m), das wir beim Dorfteil Puoz erreichen. Hier halten wir uns links und gelangen zu den Kirchen.

Valchava
Valchava.

Dieser Ort beherbergt übrigens das Talmuseum "Chasa Jaura", das sich nur wenige Meter nach links befindet. Wir aber wandern rechts auf der Dorfstraße wieder ortsauswärts und erreichen bei der "Usteria Lai da Rims" die Ofenpaßstraße.
Auf einem Gehweg wandern wir nun entlang der Straße in einer Viertelstunde nach
Sta. Maria (1375 m). Nachdem wir unterhalb der Kirche den Muraunzinabach überquert haben, gehen wir noch 100 Meter auf der hier sehr engen Dorfstraße, dann geht es bei der "Chasa Plaz", die neben der Jugendherberge auch das Museum 1914 / 1918 über den Krieg in den Bergen beherbergt, links hinab zum Rombach und zur Mühle.

Sta. Maria im Münstertal
Das Kreuzdorf Santa Maria - früher der Hauptort im Münstertal.

Wir passieren das ausgestellte Wasserrad der ehemaligen Gemeindesäge aus dem Jahr 1936, dann überqueren wir auf der Holzbrücke den Bach.
Wer die Fahrstraße nach Sta. Maria vermeiden will, geht im Ort Valchava bei den Kirchen ein paar Schritte nach links und gelangt dann beim Museum rechts unter der Ofenpaßstraße hindurch zum Waldrand. Nach einem kurzen Stück im Wald gelangt man auf einem Steg über den Rombach auf die andere Seite und folgt rechts dem Weg am Ufer des Rombaches entlang und erreicht so bald ebenfalls die Holzbrücke unterhalb von Sta. Maria, läßt aber dann dieses interessante Dorf aus.
Nach der Brücke gehen wir auf der in Fließrichtung linken Seite des Rombaches auf dem Teersträßchen kurz wieder etwas bergauf, dann verzweigt es sich. Wir entscheiden uns für den rechten - ebenen - Weg, der uns durch die Wiesen führt. Wir passieren einen Gedenkstein, der an die Flurbereinigungen erinnert und kommen nach einer ganzen Weile an den Ortsrand von
Müstair (1247 m), dem untersten und zugleich größten Dorf des schweizerischen Teils des Münstertales. Beim Gasthaus Liun befindet sich eine Bushaltestelle, das berühmte Kloster St. Johann (Son Jon) befindet sich aber am anderen Ende des Dorfes.

Müstair mit dem Kloster St. Johann (Son Jon)
Müstair mit dem Kloster St. Johann (Son Jon).

Der Talwanderweg führt aber noch ein Stück weiter. Beim Brunnen vor dem Kloster geht es nach links. Wir steigen bergauf, folgen dabei dem markierten Wanderweg Richtung Sotrivas und Cunfin (Grenze). Während der Stundenweg und auch die Talwanderung nach Glurns hier noch etwas weiter hinauf führen, schickt uns nach etwa 10 Minuten ein gelber Wegweiser nach rechts eben weiter. An einer Hecke, die gleichzeitig die Grenze nach Italien bildet dreht er rechts ab und führt hinab bis zum Zollamt (1248 m). Dort ist er dann aber endgültig zu Ende. Die nächste Haltestelle für den Bus in die anderen Dörfer befindet sich übrigens neuerdings direkt an der Grenze gegenüber den beiden Tankstellen.
Hinter der Grenze - bereits in Südtirol liegt die unterste Talgemeinde,
Taufers. Sie wird überragt von den Burgen Reichenstein und Rotund, zu der wir auf dem Stundenweg gelangen können.

Kirche St. Blasius in Taufers im Münstertal (Südtirol)
Kirche St. Blasius in Taufers im Münstertal (Südtirol).

Als Fortsetzung dieser Wanderung bietet sich ab dem Kloster St. Johann eine schöne Tour hinab durch den Südtiroler Teil des Münstertales bis in das kleine Städtchen Glurns an.

Wanderzeit : etwa 4 1/2 Stunden (16 km), zur Grenze und zurück etwa 3 km mehr.
Höhenunterschiede : Aufstieg: insgesamt etwa 100 m, Abstieg: etwa 750 m.
Höchste Stelle : Lü (1920 m).
Einkehrmöglichkeiten unterwegs : in allen Dörfern.
Parkmöglichkeiten : in Müstair beim Kloster.

Text: © Carsten Wasow 2002

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