Main - Stromberg - Weg |
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Über den Wanderweg - Odenwaldklub |
Im Odenwald existiert die Wegemarkierung schon seit über 100 Jahren: In den ersten Jahren nach der Gründung des Odenwaldklubs im Jahre 1882 markierten zunächst noch alle Sektionen ihre eigenen Wege ohne dabei Rücksicht auf ihre Weiterführung in benachbarte Gebiete zu nehmen. Dies erwies sich bald als unzweckmäßig und wurde im Jahre 1889 durch ein einheitliches, den ganzen Odenwald und auf bestimmten Farbzeichen überziehendes System ersetzt. Schöpfer dieses Planes war der geheime Justizrat Oberamtsrichter Ludwig Seibert aus Höchst. Er legte die Wege in Text und Karte fest. Die Ortsgruppen begutachteten es und brachten Änderungswünsche ein. Im Sommer 1890 stand das Gerippe der Hauptlinien von der Wetterau bis ins Neckartal und von der Bergstraße bis zum Main- und Mudautal. Das im Prinzip heute noch gültige Wanderwegesystem basiert auf einem Gitterwerk: Die Wege sind mit graphischen Symbolen Strich, Kreuz, Dreieck, Raute, Quadrat und Punkt markiert und aus der Farbe des Zeichens läßt sich die Richtung des Weges erkennen: Rote und blaue Markierungen führen von Nord nach Süd, gelb und weiß markierte Wanderwege verlaufen von West nach Ost. Das "rote Quadrat" war dabei die Hauptlinie 7 und führte zuletzt von Frankfurt am Main über Ober Ramstadt und Lindenfels nach Neckarsteinach. Später wurde dieses System der Hauptlinien durch Nebenlinien und durch Randwege (an der Bergstraße, beiderseits von Rhein und Neckar, sowie am Main) ergänzt und das Markierungsgebiet vergrößerte sich, weil sich in den Randgebieten wie dem Kraichgau oder der Rheinebene Ortsgruppen bildeten, die auch Anschluß an das Wanderwegenetz haben wollten. Leider wurde damals nicht systematisch vorgegangen und das System verwässerte völlig. Dies nahmen die Verantwortlichen bei der Wegemarkierung nach dem 100. Geburtstag der Wegebezeichnung zum Anlaß, das System gründlich zu bereinigen und das alte System von Ludwig Seibert wieder in den Vordergrund zu stellen. Im Zusammenhang mit dem "Projekt 2000" getauften Vorhaben werden dabei die Wanderwege völlig neu zusammengestellt und neue Routen markiert, die zumeist das ganze Vereinsgebiet durchziehen, also vom Main zum Nordschwarzwald oder Stromberg, sowie von der Pfalz bis zum Spessart führen. Mit jedem der Nachbarvereine gibt es wenigstens einen durchgehenenden Weitwanderweg, der sich beim Nachbarn mit dem gleichen Zeichen fortsetzt. Mit dem Schwäbischen Albverein ist das unter anderem der vorliegende Main-Stromberg-Weg. Große Teile der alten Hauptlinie 7, das sind der Abschnitt von Dreieichenhain bis Ober Ramstadt und die Strecke von der Neunkircher Höhe bis Neckarsteinach sind übrigens auch heute noch ein Teil dieses neuen Weitwanderweges.
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